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310 v.. Naturlehre. 3. Schichtwolke (Stratus), wagerechte, langgestreckte Wolkenschichten, an Farbe meist graublau. Sie steigen nach Sonnenuntergang empor ' und zergehen bald nach Sonnenaufgang. Die Formen gehen vielfach in einander über und bilden viele Zwischen formen. Alle gehen bei steigender Anhäufung und Herabsenkung in eine all gemeine Wolkendecke des Himmels über, die Regenwolke (Nimbus), deren Höhe an Regentagen bis zu 600 m herabgeht, während die durchschnittliche Wolkenhöhe auf 3000 m geschätzt wird. Die „Menge des Regens hängt ab von der Entfernung eines Ortes vom Äquator (dort beträgt die jähr liche Regenmenge durchschnittlich 300 em), von seiner Meeresnähe (Veracruz 300 em; mit der Entfernung von den Weltmeeren nimmt die Regenmenge ab; Großbritannien hat durchschnittlich 100, Holland 70, Deutschland 60, Rußland 40, Sibirien 30 em Regen) und von seiner Lage an der Seite hoher Gebirge, die von warmen feuchten Winden getroffen werden (an der Windseite starke Regen höhe, Coimbra an der Windseite der Sierra d'Estrella 300 om, das Tajogebiet auf der anderen Seite 40 em, Bergen 180, Upsala 50 em rc.). Die Regen menge, die an einem Orte fällt, wird mit dem Regenmesser gemessen (Be schreibung!). 6. Warum sind die Niederschläge in Gebirgsgegenden größer als in der Ebene? 7. Warum sind die Regentropfen in den Gegenden der Wendekreise größer als anderswo? 8. Warum sind die Regeniropfen aus den höherstehenden Wolken größer als aus niedrigeren? '9. Wenn sich der Wasserdampf der ganzen Luftsäule bis zum Boden plötz lich verdichtet, so entsteht in der Regel ein Wolkenbruch. 10. Warum giebt auch der dichteste Schneefall viel weniger Wasser als ein .mäßiger Regen? . . Ein Kubikmeter frischgefallener Schnee wiegt etwa 80 üx, ein Kubikmeter Wasser aber?! 11. Warum sind die Schneeflocken bei wenig kalter, etwas bewegter Luft größer als bei strenger Kälte? 12. Wodurch bekommt der Schnee seine blendend weiße Farbe? (siehe zer stoßenes Glas rc., Zurückwerfung!) 13. Wodurch wird der Schnee zu einem Schutze für Pflanzen rc.? Schlechter Wärmeleiter! 14. Wodurch trägt der Schnee zur Erhellung der langen Winternächte bei? kOS. Die Linie, von welcher an aufwärts der Schnee selbst im Sommer liegen bleibt, nennt man die Grenze des ewigen Schnees oder die Schneelinie. Die Höhe dieser Grenze hängt von der JahreSwärme, der Sommerwärme und der Menge des gefallenen Schnees ab und nimmt vom Äquator nach den Polen zu beständig ab. Der ewige Schnee der Hochgebirge bildet mit den aus ihm entstehenden Gletschern eine unerschöpfliche Vorratskammer für die daselbst entspringenden Bäche und Flüsse. — Graupeln und Schloßen bilden sich durch teilweises Schmelzen und Wiedergefrieren von Schneeflocken bei schnellem Wärmewechsel im Frühling und Herbst. Sie sind kugelförmige, oft mit Hervor ragungen versehene Schneekörner, die in den erwähnten Jahreszeiten, begleitet von Stürmen und heftigen Bewegungen der Atmosphäre überhaupt, fallen. Hagel sind meist birn- oder pilzförmige Eiskörper bis zur Größe eines Hühner eies nnt einem graupelartigen Schneekerne, die gewöhnlich im Sommer zur Zeit der größten TageSwärme in Begleitung von Gewitterstürmen fallen. Während Schneefälle tagelang dauern können, haben Graupel- und Hagelwetter höchstens eine viertelstündige Dauer. Die Entstehung des Hagels ist noch nicht hinreichend aufgeklärt. Man nimmt an, daß Hagel sich bildet, wenn sehr feuchte Lust in Höhen emporgewirbelt wird, in denen eine große Kälte herrscht. Die sich sofort