Ausbreitungen, und aus Werkzeugen (Hilfsvorrichtungen), welche die Schallwellen aufnehmen, leiten und verdichten oder, wenn sie zu kräftig werden, abschwächen. Es liegt mit den wichtigsten, schallempfindenden Teilen im Innern eines sehr harten Knochens, im Felsenteile des Schläfenbeines. Nur sein äußerstes Ende, die Ohr muschel, steht srei nach außen und gilt im gewöhnlichen Sprach gebrauche als Ohr. Man kann darum äußere und innere Gehör werkzeuge unterscheiden. Die inneren bestehen aber selbst wieder aus zwei auf einander folgenden deutlich geschiedenen Abteilungen, so daß es zur leichteren Übersicht des Ganzen zweckmäßiger ist, ein äußeres (Ohrmuschel und Gehörgang), mittleres (Paukenhöhle) und inneres Ohr (Labyrinth) zu unterscheiden. Die beiden ersten Abteilungen sind dann schallleitend thätig, und in der dritten breiten sich die schallempfindenden Teile aus. Das äußere Ohr besteht aus der Ohrmuschel, dem äußeren Gehörgange und dem Trommelfelle. Die Ohrmuschel stellt mit dem äußeren Gehörgange einen kurzen und weiten Trichter dar, dessen Durchmesser mit der Achse des Gehörganges einen rechten Winkel bildet und dessen inneres Ende durch das Trommelfell verschlossen wird. Ihre für das Hören günstigste Stellung am Kopfe soll die unter einem Winkel von 45 o sein. Sie besteht aus einer ziemlich dünnen Knorpelplatte, die mit ein wenig Fett und Haut überzogen ist, nebst den dazu ge hörigen Blutgefäßen, Nerven und Hautdrüsen. Trotz ihrer Dünne und Weichheit ist sie infolge ihrer faltenartigen Erhöhungen und Ver tiefungen, deren jede ihren eigenen Namen hat (kanneliertes dünnes Blech ist viel widerstandsfähiger als glattes), in hohem Grade elastisch und widerstandsfähig. Die Dünnheit und der Gefäßreichtum des Hautüberzuges läßt den Purpur der Schamröte sich auch über die Ohren ergießen. Ihre Talgdrüsen sind in den Vertiefungen des Knorpels größer als an den hervorstehenden Wällen und entarten bei Leuten, die beim Waschen die Ohren nicht zum Gesichte rechnen, häufig zu schmergefüllten Säckchen, die sich dann schwer ausdrücken lassen, da die Haut der inneren Seite so straff anliegt, daß sie sich nicht falten läßt. Sie ragen dann nicht selten als kleine Hügel über die Hautoberfläche empor. Die Gefühlsnerven der Ohrmuschel sind sehr zahlreich, und länger anhaltender Druck auf das äußere Ohr beim Liegen oder bei Verbänden kann deshalb sehr heftige Schmerzen Hervorrufen. Diese mit vielen Erhabenheiten und Ver tiefungen versehene Oberfläche befähigt die Ohrmuschel, Schallwellen jeder Richtung aufzunehmen und sie entweder gegen den äußeren Gehörgang zurückzuwerfen oder in ihrer Masse fortzuleiten. Ihr Nutzen für die Leitung des Schalles kann nicht bezweifelt werden, wenn man Schwerhörige sieht, die ihr mit den Fingern eine der Schallrichtung entsprechende Stellung geben oder durch Ansetzen der