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282 6. Pflanzenkunde. Reihe von Reiterregimentern afrikanische Pflanzen. Die Schuttab- lagerungs- und Ausladeplätze großer Handelsstädte zeigen fast stets eine solche eingeschleppte Flora, wie die Nachtkerze (Otznotdsru ditzmüs 1^.) aus Amerika, die Mariendistel (sil^buw muriüiium I,.) aus Süd europa, der Boretsch aus dem Morgenlande, der schwarze Nacht schatten, der steife und der gehörnte Sauerklee ebenfalls aus Nord amerika, die Frühlingskreuzwurz (Lsusoio'veruMs) seit 50 Jahren aus dem Osten rc. Das kleinblütige Springkraut (IiuMtisus Mrviüöru 1^.) ist aus dem südlichen Sibirien und die früher er wähnte Wasserpest nebst der gemeinen und der Moschus-Gaukler blume (Mmulus IuttzU8 und N. wosolistus Ooussl.) aus Amerika ein geführt und bei uns verwildert. » Die Einrichtungen, welche der Verbreitung der Samen förderlich sind, dienen endlich oft auch dazu, sie auf einem günstig gelegenen Keimbette festzuhalten; doch treten neben und mit ihnen auch ' noch besondere Ausrüstungen dafür in Thätigkeit. Hierher gehören besonders die durch die Bodenfeuchtigkeit hervorgerufene Klebrigkeit mancher glatten Samen (Lein, Wegerich, Gartenkresse, Leindotter, Basilienkraut, Salbei) und die Unebenheiten an ihrer Oberfläche (Kornrade, Finkensame rc.) Oft bildet auch die ganze saftreiche, ver wesende Fruchthülle das Befestigungsmittel des Samens. Einzelne Pflanzen besitzen an ihren Samen aber noch besondere Hilfsmittel, durch die sie sich förmlich in ihr Keimbett einbohren und dort ver ankern. Hierher gehören die Wassernuß, verschiedene Steppengräser, besonders aber die Teilfrucht des Reiherschnabels, die sich mit Hilfe ihrer langen hygroskopischen Granne in den Erdboden einbohrt. Die aus Samen erzogenen Pflanzen besitzen im allgemeinen die Eigenschaften ihrer Eltern. Aus Sommergetreide entsteht wieder Sommergetreide, und auch die Winterformen erben in dieser Gestalt fort. Pflanzen mit schweren Samen erzeugen solche gleicher Güte. Zur Aussaat wähle man darum auch aus diesem Grunde schweren Samen; denn auch die reichlichste Düngung vermag niemals kräftiges Saatgut zu ersetzen. So vererben sich auch Güte, Zucker- oder Mehl gehalt, Farbe und Gestalt der Früchte (Zuckerrüben, Obst, Beeren, Getreide rc.) und Blüten. Es ist darum für den Gärtner, Forst- und Landwirt sicher vorteilhaft, sich den Samen selbst anzubauen und durch Vorschlägen, Worfeln, ja selbst durch Auslesen auszusondern. Es ist dies zwar mühevoll, aber sicher und meist billiger als der Bezug teuren fremden Samens. Weit sicherer als durch den Samen werden allerdings die Eigenschaften der Pflanzen durch abgelöste Teile (Wurzelstöcke, Knollen, Zwiebeln, Sprosse, Blätter, Augen — Ver mehren, Absenken, Okulieren, Pfropfen rc.) übertragen und bewahrt. 7. Ist der Same reif, so löst sich Vir Frucht von der Pfluiize und fällt ab, so daß der Same wieder in den Boden gelangt; doch haben ver chiedrne