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Wenn sich infolge starken Regens auf dem Boden eine feste Kruste bildet, so ist es für schwächere Keimpflanzen schwer, ja oft ganz unmöglich, diese zu durchbrechen, und man muß sie in diesem .Falle mit der Walze, der Egge oder dem Rechen zerstören, um so mehr, da sie auch das Eindringen der Luft in den Boden und da durch die Atmung hindert. Da, wo eine solche Verkrustung öfters eintritt, muß man, des Erstickens vieler Pflänzchen halber, dichter aussäen. 4. Je kleiner die Samen find und je geringer ihre Keimkraft ist, desto mehr mutz man von ihnen zur Aussaat verwenden. Es ist auch ratsam, gleichmätzig grotzes Saatgut auszusäen. Ist der Boden feucht und schwer, so mutz man die Samen seicht unterbringen. Nassen Boden lasse man vor der Aussaat trocken werden. In trocknen und leichten Boden mutz man den Samen so zeitig als möglich ausstreuen und kann ihn auch tiefer unter bringen, damit es ihm nicht an Feuchtigkeit fehle. In trocknem Boden sucht man durch Walzen die Feuchtigkeit länger zu erhalten. Bildet sich durch starken Regen eine feste Kruste über dem Samen, so lockere man diese mit Walze, Egge oder Rechen. Alles dies geschieht, um dem Samen bei seiner Entwickelung das richtige Matz an Feuchtigkeit, Licht, Wärme und Luft zu- zusühren. Da die Samen vieler Unkräuter ein sehr zähes Leben haben, so hüte man sich, Unkrautsamen dahin zu bringen, wo er durch Dünger wieder auf Felder und Gartenbeete gelangen kann, und reinige verunkrautete Äcker und Gärten durch Jäten und fleißiges Umbrechen des Bodens. 5. Die Fruchthülle, welche die Samen umgiebt, ist aus den Fruchtblättern gebildet und macht gewöhnlich den Hauptteil der Frucht aus. Sie besteht aus drei Schichten: 1. Die äußere Fruchtschicht bildet den häutigen Überzug der äußeren Oberfläche der Frucht und läßt sich bei fleischigen Früchten (Pfirsichen, Pflaumen, Äpfeln) öfters leicht abziehen und ist je nach ihrer Beschaffenheit und Bekleidung glatt (Kirsche, Johannisbeere), bereift (Pflaume, Schlehe, Heidel- und Wachholderbeeren), weichhaarig (Pfirsich, Aprikose), steif haarig (Stachelbeere, Rotbuche), stachelig (Stechapfel, Roß kastanie, echte Kastanie). 2. Die mittlere Fruchtschicht verwandelt sich häufig in eine fleischige oder saftige Masse und wird dann auch wohl mit dem Namen Fruchtfleisch bezeichnet. Sie trocknet entweder nach der Reife zusammen (Mandeln, Walnuß) oder geht in Fäulnis über. Bei manchen dieser Früchte geht der Fäulnis noch ein eigener Zustand vorher, das Teigigwerden, bei dem das Fruchtfleisch weich wird und einen milderen Geschmack annimmt. Birnen und vorzüglich Mispeln werden leicht teigig (moll oder morsch), und letztere find erst in diesem Zustande genießbar.