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264 4,. Pflanzenkunde. 250 bei der Petersilie und Garten melde, 200 bei den meisten Zwiebeln und dem Estragon, 100 bei der Haferwurz, den Rettichen und Radieschen und dem Fenchel, ebenso von den Getreidearten: 40 beim Roggen, 28 bei der Gerste 25 beim Weizen i 60 beim Spinat, 50 bei der Gurke und Runkelrübe, 40 „ „ Melone und dem Spargel, 30 beim Kürbis und Rhabarber, 20 „ Meerkohl, und nd dem Hafer. Die zum Reifen erforderliche Zeit ist ebenfalls nach der Temperatur, der Lage des Standortes und Eigentümlichkeit der Pflanze verschieden. Sie ist kürzer bei den krautigen, länger bei den aus dauernden und am längsten bei holzigen Pflanzen. Zwischen Blüte und Samenreife verstreichen bei den meisten Gräsern 16—30 Tage, bei Him- und Erdbeeren 21—28 Tage, bei Johannis- und Stachel beeren, Kirschen und Mohn um 2 Monate, bei der Traubenkirsche, dem Schöllkraute und der Linde 3 Monate, bei der Roßkastanie 4 Monate, bei der Weinrebe, Buche, Birne, dem Apfel und der Walnuß 5—6, bei der Eiche 7, bei der Mistel und Herbstzeitlose 8—9 und bei den meisten Nadelhölzern 12—24 Monate. Zur Keimung der Samen ist eine genügende Feuchtigkeit und eine bestimmte Temperatur nötig. Wir wiegen eine bestimmte Menge Sämereien (Erbsen, Bohnen, Getreide, Mohn, Kleesamen) ab und quellen sie 12 Stunden ein, trocknen sie dann rasch zwischen Fließpapier und wiegen sie aufs neue. Sie sind bedeutend schwerer geworden und dabei auch aufgequollen. Bringen wir sie an trockene Luft, so verlieren sie das Quellungs wasser wieder, und zwar geschälte (z. B. Erbsen, Hirse) schneller als ungeschälte. Die Samenschale hindert anfangs die Quellung, hält aber darnach das aufgenommene Wasser auch länger zurück. Beim Quellen dehnen sich die Sämereien mit großer Kraft aus; sie können dabei bedeutende Widerstände überwinden. So heben Erbsen in einem eisernen Topfe mit Wasser übergossen beim Quellen ein bedeutendes Gewicht rc. Die Samen vermögen die zum Quellen nötige Feuchtig keit schon aus feuchter Luft aufzusaugen. Händler benutzen das Quellungsvermögen der Samen wohl zur betrügerischen Vermehrung des Gewichtes beim Verkaufe von Getreide rc. Bringen wir Samen (Getreidekörner, Erbsen, Bohnen rc.), die 12 Stunden gequellt sind, auf ein Keimbett (feuchte Sägespäne, Flanell, Erde rc.) und sorgen dafür, daß die Luft Zutritt hat, während wir es dauernd feucht halten, so bemerken wir schon nach wenig Tagen, daß aus einem Teile der Körnchen Würzelchen hervorbrechen. Dieser Vorgang wird sich nach und nach bei den meisten zeigen; doch wird auch ein größerer oder geringerer Teil