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den Flußufern Südamerikas, der die in den Knopffabriken verar beiteten Steinnüsfe liefert). Auf feiner Beschaffenheit beruht oft die Wichtigkeit der Pflanze für den Menschen, indem es bei vielen Pflanzen (Getreide) das Mehl, oder bei anderen (Mohn, Rübsen, Buchen, Fenchel, Anis, Kümmel rc.) fette oder flüchtige Öle enthält, während bei der Kaffeebohne das flüchtige Öl (Coffein) erst durch Rösten aus ihm entwickelt werden muß. Die Samen sind mit den Samenleisten durch den Nabelstrang verbunden, der oft so kurz ist, daß die Samen zu sitzen scheinen (Blasennuß), während er bei den Magnolien eine solche Länge er reicht, daß die Samen nach dem Aufspringen der Frucht.an den silberweißen Fäden in der Luft hin- und herschaukeln. Manchmal wird der Samen von einem besonderen Mantel eingehüllt und fest gehalten. Bei der Muskatnuß bildet er eine zerschlitzte, häutig-fleischige Hülle, die getrocknet unter dem Namen Muskatblüte (Nueis) in den Handel kommt. Der Samenmantel der Frucht des Spindelbaumes (Lvöuzrmus) schließt diese als eine fleischige, orangefarbige, völlig ge schlossene Haut vollständig ein; bei der Kaffeebohne ist er pergament artig und bei der Weide und Pappel in einen grundständigen Haar schopf umgewandelt. Der Samen ist außerdem von einer doppelten Hülle umgeben, deren innere Schicht immer sehr einfach gestaltet ist, während die äußere eine große Mannigfaltigkeit ihrer Beschaffenheit aufweist, die meist für Schutz (Kälte, Trockenheit, Nässe) und Verbreitung der Samen durch Wasser, Wind und Tiere berechnet ist. Ihre Farbe ist meist braun, schwarz und grün, seltener hell oder auch bunt (Feuer bohne) und dient oft zur Maskierung. Sie erscheint ihrer Masse und äußeren Beschaffenheit nach häutig (Kernobst, Nadelhölzer), lederartig (Bohne, Erbse), schwammig (Rittersporn, Schwerlilie), stein artig (Wein, Johannisbrot), beerenartig (Granate), Schleim abson dernd (Kresse, Lein); an der Oberfläche glatt (Kernobst, Glanzgras, Lein) oder mit Punkten, Warzen (Lichtnelke), Runzeln (Raute, Mond viole), Stacheln und Borsten (Möhre, Löwenmaul), netzförmigen Er habenheiten (Brombeere), Haaren (Baumwolle), an der Spitze mit einem Haarschopfe (Seidenpflanze, Weidenröschen), Flügeln (Ampfer, Birke), Kanten (Buchweizen) und Rändern (Kürbis) versehen. An der äußern Samenhaut erblickt man noch als Befestigungsstelle den Nabel, der sich oft durch besondere Färbung abgrenzt (Hülsensrüchte, Roßkastanie) und die punktförmige Keimmundnarbe, mitunter auch noch Schwielen (Veilchen, Rizinus, Roßkastanie rc.). Der wichtigste Teil des Samens ist der Keimling. Er besteht aus den Grundwerkzeugen der Pflanze in ihrer einfachsten Gestalt. Diese sind: 1. Das Stengelchen. Es zerfällt in u) Das Federchen oder Knöspchen, auch wohl Blattfeder-