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Die Fruchtblätter. 253 bäum, Wolfsmilcharten rc. Die Blütenfarbe ist vorherrschend schmutzig weiß, weiß und gelb. 3. Blumen mit halbverborgenem Honig. Der Honig ist nur unter günstigen Umständen (bei Hellem Sonnenschein) sichtbar: Kreuz blütler, Hahnenfuß, Froschkraut, Sumpfdotterblume, Weißdorn, Eber esche, Sumpfblutauge rc. Die Blütenfarbe ist hellweiß und kräf tig gelb. 4. Blumen mit völlig geborgenem Honig. Der Honig ist durch vorspringende Blütenteile, Härchen, Spitzchen rc. verdeckt oder in Ein sackungen den Blicken der Besucher durchaus entzogen: Heide, Ver gißmeinnicht, Dosten, Storch- und Reiherschnabel, Him- und Brombeere, Bitterklee, Weiderich, Minze, Thymian rc. Die weiße und gelbe Blüten farbe tritt gegen die rote, violette und blaue zurück. 5. Blumengesellschaften. Die Honigbergung ist wie in Klasse 4, doch treten die Blumen in geschlossenen Gesellschaften (Blütenständen) zusammen, werden dadurch augenfälliger, und es bietet sich die Mög lichkeit, eine Anzahl Blüten gleichzeitig zu befruchten: Korbblütler, Knautie, Jasione, Skabiose, Grasnelke rc. 6. Bienenblumen. Ihre Blüten sind den Hautflüglern angepaßt; kurzrüsselige Gäste sind ausgeschlossen. Blumenformen und -färben sind von der größten Mannigfaltigkeit: Schmetterlingsblütler, viele Lippen- und Rachenblütler rc. a) Eigentliche Bienenblumen. Zur Ausbeutung ihres Honigs bedarf es eines Rüssels von höchstens 7 mm Länge: Hornklee rc. b) Hummelblumen. Ihre Ausbeutung erfordert einen längeren Rüssel: Wiesenklee rc. 7. Falterblumen. Zu ihrer Ausbeutung bedarf es eines langen dünnen Rüssels, der im stände ist, den in sehr üefen Röhren und Spornen geborgenen Honig zu erreichen. a) Tagfalterblumen mit meist roter Blütenfarbe: Tages- und Kuckuckslichinelke, Karthäusernelke rc. b) Nachtfalterblumen mit weißer Blütenfarbe: Aufgeblasenes Lein kraut, Abendlichtnelke, wohlriechendes Geißblatt rc. 8. Fliegenblumen und zwar a) Ekelblumen. Durch ihren ekelhaften Geruch und trübe, ost ge sprenkelte, rote, gelbliche oder dunkelpurpurne Farbe locken sie Aas- und Kotfliegen an: Weißdorn, Gartenraute, Eberesche, gelbe Teich rose, strauchartige Spierstauden, Hirschholunder, Aronsstab, besonders aber die tropischen Osterluzeigewächse (Aristolochien), Belanophoreen, Rafflesiaceen (riesige Wurzelschmarotzer in den Tropen) und afri kanische Aaspflanzen (Stapelien, Kaktusarten mit fingerförmigen, saftigen eckigen Stengeln). b) Die Täuschblumen. Glänzende Drüsenköpfchen (Staminodien) oder Flächen (Klatschmohn, Gartenmohn) versprechen reichlichen Honig, der aber nur spärlich oder gar nicht vorhanden ist (Stu- dentenröSchen); oder sie täuschen die Gestalten von Tieren (Fliegen, Bienen, Spinnen rc.) vor (Fliegen- oder Jnsektenknabenkraut, Opbr^s museikera, apikora, araettuitis Lucks.) oder von faulen dem Fleische (die dunkelpurpurnen Fruchtknoten der Einbeere, Laris) vor. o) Kesselfallenblumen. Die Blüten oder Blütenstände bilden einen geschlossenen Raum, in dem die aus winzigen Fliegen und Mücken bestehenden Besucher meist durch Härchen, welche die enge Oeffnung zeitweilig reusenartig versperren, gefangen gehalten werden: Osterluzei- und Aronstab arten.