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252 6. Pflanzenkunde. L) Durch die Gegensätze der Farben. Siehe oben! ää) Durch Erleichterug des Zugangs für willkommene Gäste. ») Durch Darbietung geeigneter Anflugs- und Sitz plätze. Richtungswechsel der Blüte oder des ganzen Blütenstandes durch Krümmung des Blütenstieles (Kaiser krone, Fingerhut, Glockenblumen, Geißblatt, Nachtkerze, Akanthus, Balsamine), Drehung des Fruchtknotens (Knaben kräuter), Flügel und Schiffchen der Schmetterlingsblütler, Unterlippe der Lippen- und Rachenblütler, Knabenkräuter und mancher Hahnenfußgewächse, langer Staubweg (Roß kastanie, Funne, Natternkopf, Diptam rc.), Saum der Krone (Enzian), die Narbe (Tulpe, Einbeere, Mohn), kopf förmig vereinte Stempel der aufwärts gerichteten Blüten (Rose, Hahnenfußgewächse), die Vereinigung kleiner Blüten zu Blütenständen (Doldenpflanzen, Korbblütler, Kätzchen). F) Durch zweckmäßige Beschaffenheit des-Blüten staubes und der Narbe. Blütenstaub: Körner klebrig mit allerlei Vorsprüngen zur Erleichterung der Anheftung am Körper des Insektes und der Narbe. Narbe: klein und klebrig zum Festhalten. >>) Durch Vorrichtungen zum Auf- und Abladen dos Blüten st aubes. Ausladen: Einhüllung des ganzen In sekts (Osterluzei, Doldenpflanzen, Pfingstrosen, Mohn, Magnolien rc.) — Abladung auf bestimmte Stellen des Körpers durch Ein- und AuSkriechen des Insekts (Schwert lilie, Lippenblütler, Nachtkerze, Frauenschuh rc.). Bewegung der Staubblätter (Winterling, Nieswurz, Schwarzkümmel, Trollblume, Studentröschen), Klebekörper (Knabenkräuter, Seidenpflanzen), Hebelwerke (Schmetterlingsblüte, Salbei). Schlagwerke durch Reizung der Staubblätter (Sauerdorn, Opuntien), Schleuderwerke (Lerchensporn, Besenstrauch, Schneckenklee), Streuwerke (Läusekraut, Klappertopf, Schup penwurz, Akanthus, Märzenglöckchen, Wintergrün rc.). Ab laden: Wegweiser in Gestalt von kleinen Schuppen, Lappen, Dornen und Borsten zur Narbe (siehe oben! und Hasel- wurz, Veilchen, Gauklerblume rc), Klebrigkeit der Narbe (siehe oben!) rc. rc. ö) Durch Verhinderung deS Zugangs ungerufener Gäste. Absperrung durch Wasser (Wasserpflanzen: Wasser liesch, Pfeilkraut, Froschlöffel; Wasserschüssel verwachsener Nebenblätter: Karde), Klebstoffe und Drüsenhaare gegen Ameisen und andere ankriechende Tiere (Lattich, Leimkraut, Pechnelke, manche Gänsedisteln, Steinbrecharten, Primeln rc.), Ringe und Säume aus Dornen und Stacheln an Stengeln und Blütenteilen (Gänsedisteln, Flockenblumen rc.; siehe Blätter, Heft VI, S. 136 ff.) (Nach Kerner v- Marilaun.) «L. 2. Nach der Zugänglichkeit des Honigs unterscheidet Herm. Müller folgende Blumenklassen. 1. Pollenblumen. Sie bieten den Besuchern keinen Honig, sondern nur Blütenstaub: Anemonen, Rosen, Mohn, Hartheu, schwarzer Holun der, Nachtschatten -c. 2. Blumen mit freiliegendem Honig. Der Honig ist sichtbar und frei zugänglich: Doldenblütler, Ahorn, Pflaume, Stechpalme, Faul-