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.thätigen Insekten an. Laub- und Blütenblätter haben einen gleichen Duft bei der Aurikel, dem Waldmeister, der Raute, der Moschus gauklerblume, dem Ruchgras, der Zitronenmelisse, dem Lavendel, dem Mop, Thymian, der Salbei, dem Diptam rc.; meist aber weichen beide darin von einander ab. So haben die Blätter der Laucharten den starken Lauchgeruch, während die Blüten einiger nach Honig duften; das Kraut des gefleckten Schierlings riecht stark und das des bitter süßen Nachtschatten schwach nach Mäuseurin, die Wurzel des Korian ders nach Wanzen, während ihre Blüten einen zarten Honiggeruch ausströmen (siehe auch die Christus- oder Weinrose!). Auch die für die pflanzenfressenden Tiere abschreckend wirkenden Gerüche dienen zur Anlockung bestimmter Insekten: wie die Gerüche mancher Aroideen, der Aaspflanzen (Stapelien), der Rafflesien, vieler tropischer Oster luzeigewächse und einiger tropischer Knabenkräuter (Oreinclsön). kill. Die Arten der Blumendüste, deren Zahl sich sicher über ein halbes Tausend beläust, gruppenweise zusammenzustellen, würde hier zu weit führen: es fehlen auch unserer Sprache die Ausdrücke, und man unterscheidet sie darum nieist nach der betreffenden Pflanze, als Orangen-, Reseda-, Nelken-, Rosen- rc. duft- Er stammt meistens von einem in den betreffenden Blüten- und Pflanzen teilen enthaltenen ätherischen Ole; auch Früchte, Rinde und Holz haben oft ihren eigenen Dust. Beachtenswert ist auch die Thatsache, daß nahe verwandte Arten ost verschiedenen Dust erzeugen. So besitzen von Knabenkräutern derselben Gattung die eine, S^mnaäenia oonöpe-r I-., Nelken-, die ihr sehr ähnliche imäZnio, oäoratissimg. I-. aber Vanillendust; von den Arten der Gattung Seidel bast hat vaxbus Lipina Vanillen-, v. striäta Flieder-, v. kdilippi Veilchen- und v. LlaKL^Lna Nelkenduft, und fast jede Rosenart hat ihren besonderen eigen tümlichen Dust. Merkwürdig ist auch, daß unter den Arten einer und derselben Gattung (Veilchen, Primeln, Breitkölbchen sktatantlisraj rc.) sich manche durch einen besonderen Dust auszeichnen, während andere völlig geruchlos sind. Der Geruchssinn der Insekten muß von ziemlicher Feinheit sein; denn sie werden von Blüten angelockt, die für den Menschen voll ständig duftlos sind (wilder Wein) oder doch nur schwachen Geruch zeigen (zweihäusige Zaunrübe, gemeiner Osterluzei, Heidelbeere, das eiförmige Zweiblatt). Gewisse Duftarten locken auch bestimmte In-- sekten an, z. B. die aasduftenden Aaspflanzen auch Aasfliegen und -käfer, der Duft des Birnbaums, der Mispel, der Eberesche, des Schneeballes, Hirschholunders, der Roßkastanie lockt kleine Käfer und Hautflügler, aber kaum Schmetterlinge an; der Honigduft ruft Bienen, Hummeln, Falter und bei Tage fliegende Schwärmer sowie kleine Käfer herbei. Der Duft ruft die Insekten oft aus bedeutender Ent fernung herbei (Bienen durch den Duft der Raps- und Rübsenfelder, der Linden und Heide!). Merkwürdig ist das Zusammentreffen der Entwickelung des Blütenduftes mit -der Flugzeit gewisser Insekten. Die vorzugsweise von Abendschmetterlingen besuchten Geißblattarten, Petunien, die Abendlichtnelke und die Waldhyacinthe (IflniÄntliSra) duften des Tages über sehr schwach und erst nach Sonnenuntergang bis Mitternacht sehr stark; andere, die nur von kleinen Nachtschmetter-