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die dicke Borke der Korkeiche wegen ihrer technischen Verwendung. Man vermag aus der Gestalt der Borke schon die Baumart zu er kennen. So baut sich der Holzstamm der zweisamenblättrigen Gewächse von außen nach innen in folgenden Kreisen auf: 1. Rinde (Oberhaut, Korkrinde, zellige Rinde), 2. Bast (faserige Rinde), 3. Lebensring (Bildungsgewebe, Cambium), 4. Holz (Splint, Kern) und 5. Mark. Bast, Bildungsgewebe und Holz^kesteben, wie schon erwähnt, aus Gefäßbündeln (die aus Gefäßen und Holzzellen bestehen und den Stamm der Länge nach durchziehens zwischen ihnen hindurch sendet das Mark strahlenförmige Zellenschichten nach dem Bildungsgewebe, man nennt sie Markstrahlen. Auf dem Längsschnitt des Holzes erscheinen sie als anderZgefärbte glänzende Flecken, die dem Holze ein geflammtes Aussehen geben und Spiegelfasern genannt werden. Das Holz der meisten Stämme ist geradfaserig, mitunter entsteht durch Verkrüppelung (Auswüchse) am Stamme (oder den Wurzeln), krummfaseriges Holz, Maserholz (die Masern stehe Birke!). Ak. Dem Holze der Nadelbäume fehlen die Gefäße fast ganz, nur im Marke und in der Umgebung der im Bildungsgewebe vorhandenen Harz gänge sind einige vorhanden; dagegen herrschen die langen, an beiden Seiten zugespitzten Holzzellen vor, die auf dem Querschnitte viereckig erscheinen und auf ihren wenig verdickten Wänden gehöfte Tüpfel zeigen. Im Kraut st engel sind die Gesäßbündel ebenfalls im Kreise angeordnet, nur daß sich zwischen ihnen größere Massen lockeres Gewebe befinden und sie selbst nicht verholzt sind. In dem Stamme der einsamenblättrigen Gewächse sind die Gefäßbündel mehr zer streut, aber doch so, daß sie nach außen zu dichter stehen. Der hohle Halm entsteht durch Zerreißen des in seiner Mitte liegenden Markgewebes; die Kno ten treten da auf; wo Gefäßbündel, um in das Blatt einzutreten, quer durch den Jnnenraum des Stengels nach dem Grunde des Blattes gehen. Wenn der Holzstamm sich erst in beträchtlicher Höhe über dem Boden in Äste theilt, die dann mit ihren Verzweigungen die ver schieden gestaltete Krone bilden, so wird er Baum genannt. Unter allen Gestalten der Pflanzenwelt sind die Bäume diejenigen, welche am besten gekannt sind. Sie haben in allen Sprachen ihre beson deren Namen erhalten, die verschiedenen Völker haben sich einzelne zu Lieblingen erkoren und sie als Nationalbäume in ihren Liedern verherrlicht: (Deutsche: Eiche; Russen: Linde; Finnen, Littauer und Polen: Birke rc.), und in den religiösen Anschauungen und Gebräuchen alter und neuer Zeit spielten und spielen Bäume eine hervorragende Rolle (Eiche dem Donar, Linde und Birke der Freia, Esche der Lebensbaum rc.) und zu Ehren berühmter Männer und zur Erin nerung an wichtige Begebenheiten pflanzte und Pflanzt man Bäume (Luther-, Körner-, Schiller-, Bismarckeichen; Luther- und Schiller linden, Marieneichen und Marienbuchen, Lutherbuchen, Friedens eichen rc.). Die Bäume gehören zu den Gewächsen, welche durch die eigentümlichen Formen ihrer Kronen einer Landschaft ihren Charakter verleihen. Die Stellung, die Größe und Gestalt der Blätter spielen