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des Bildungsgewebes gänzlich. Aus diesem Grunde ist an dem Bau des Holzes die in jedem Jahre neugebildete Holzschicht schon mit dem bloßen Auge leicht zu erkennen. In der Rinde ist die Sonderung der einzelnen Jahresringe meist viel weniger deutlich. Mit zu nehmendem Alter verändert sich die Beschaffenheit des Holzes; seine Lebensthätigkeit nimmt ab; die Beschaffenheit der Zellen- und Ge fäßwände verändert sich. Dunkel gefärbte Stoffe lagern sich in den Wänden und den Zellen ab; das Splintholz wird zum Kern holze. Übrigens zeigen nicht alle Holzstämme Kernholzbildung; bei der Birke und Edeltanne behält das Holz auch im höchsten Alter fast die gleichen Eigenschaften, wie sie das jugendliche hat. Der Kern des Holzstammes hat zwar für die Ernährung des Baumes keine Bedeutung mehr, aber er verstärkt seine Tragfähigkeit und Festig keit. Die Härte des Kernholzes bewirkt, daß ein Stamm, der festes Kernholz enthält, viel bedeutendere Biegungen ohne bleibende Form veränderung verträgt, als ohne dieses. Das Kernholz wird übrigens wegen der in ihm abgelagerten Farbstoffe (Fernambukholz, Bra silienholz, 6g,683,Ixmi8. Lciiiimts., lmLÄIitzimm und saxpun aus Bra silien; Blut- oder Kampecheholz, ULkwatox^Icm 68.mp6ebig.num O., Centralamerika; Santelholz, kteroeLrpus santulinus O. 61. Ostindien liefern rotes Farbholz rc.) und seiner größeren Härte (Guajak-, Franzosen-, Heiligen- oder Pockenholz vom echten Guajakbaume, OuuMum Meinulö l. inMestindien; Teakholz oder Eisenholz vom Tekbaume, l'setönig, ssranäls O. in.Indien und afrikanisches vom afrikanischen Tekbaume, Oläüeläia kürmLim Lsntb. in Liberia; das Ebenholz, Kernholz der Ebenholz-Dattelpflaume, Oio8pz'rc>8 edtznum in Ostindien rc.) technisch verwendet. Das junge Stämmchen hat eine feine Oberhaut, die sich der grünen Rinde anschmiegt; sobald aber der Stammterl sein Längen wachstum abgeschlossen hat, so geht diese erste Haut zu Grunde, und es entsteht eine neue aus wasser- und beinahe auch luftdichten Zellen (Kork) gebildete Oberhaut (Periderm), die sich als Hülle für die saftreichen inneren Stammteile vortrefflich eignet. Oft bildet sich in den tieferen Schichten der Rinde eine neue Oberhaut, und die darüber nach außen liegenden Schichten sterben dann ab und umgeben sie dann als tote rissige Rinde (Borke). Der Borkenmantel erweitert sich mit der weiteren Entwickelung und dem Dickenwachstum des Stammes, wird durch tiefe Furchen zerklüftet oder fällt auch ab. Jede Baumart hat ihre besondere Borke; die auffallendsten Formen sind die Schuppenborke, die sich alljährlich in Platten ablöst (Pla tane, Mandelweide, EukalWus), die häutige oder Lederborke (Birke und Kirschbaum im mittleren Lebensalter), die Faserborke (Weinstock), die rissige Borke (Eiche, Linde, Esche, Birke im hohen Alter rc.), die Röhrenborke, die sich in Gestalt von unregelmäßig geborstenen dünnen Röhren ablöst (Pfeifenstrauch) u. a. Bekannt ist