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Zerschneiden im Boden trägt man nur zur größeren Vermehrung bei; sowie man jedoch auch nur ganz kleine Stückchen der Stock sprossen im Boden läßt, so ist der Erfolg gering; denn diese bilden dann sofort neue Kolonien dieser Unkräuter. Bei manchen (den Ackerdisteln) hilft es, wenn man durch seichtes Pflügen (Schälen) des Bodens die Triebe, sowie sie über dem Boden erscheinen, immer wieder beseitigt. Die Wurzelstöcke schlagen dann sofort wieder aus und werden dadurch geschwächt und durch mehrmalige Wiederholung dieses Verfahrens dann völlig erschöpft und vertilgt. kiS. Die starke Vermehrung durch Stocksprosfen machte eine nur in weib lichen Exemplaren in den Jahren 1836 oder 1842 aus Nordamerika über Groß britannien bei uns einAewanderte Wasserpflanze, die Wasserpest (NoäSs, <mim- äöusis Liob. s. ^nsoüans alsiusstrum Lab.) m stehenden und langsam fließen den Gewässern durch Verstopfung der Flußläufe, Kanäle und Schleusen und Verhinderung des Wasserabflusses lästig, ja gefährlich. Man ist ihrer aber, wenn auch teilweise mit nicht unbedeutenden Kosten, indem man Bewegung ins Wasser brachte, Herr geworden. Seit 1890 aber hat sich eine südamerikanische, noch üppiger wuchernde Pflanze, die sich durch schöne blaue Blüten auSzeichnet, die Wasserhyazinthe (lNoblwrnia orassipM 8. L. sxeoiosa) in einem der größten Flüsse Floridas, dem St. Johns River, seinen Nebenflüssen und benach barten Seen so verbreitet, daß die Fischerei in ihnen stellenweise unmöglich ge worden ist, die Flößerei schwer leidet und große Rad- und Schraubendampfer durch die treibenden Pflanzenmassen aufgehalten oder zum Auffahren auf Sand bänke gebracht worden sind. Diese lebhafte Weiterbildung benutzt man aber auch zur Bin dung lockeren Bodens, namentlich des Flugsandes (Sandgräser: Sandhaargras, Nannis ar6iiLiiu8 8.; Sandrohr, ^mmöxbilü urs- irsriu, 8.; Sandriedgras, Oarex urenüriu 8.), wie auf den nord deutschen Dünen, oder auch bei der Umwandlung von wasser bedecktem Boden in trockenes Gelände und bei Besiedelung der Flußläufe (Donau re.), deren Wasserstand großen Schwan kungen ausgesetzt ist (Süßgräser, OI^eZria speotübilis 8. 6t L. et SuitkMS R. ör.; das Rohrglanzgras, I'ImIuris aruiiäinüoog, 8.; die Binsen, 8oirM8; Schachtelhalme, Lgui86tum 1irnö8um 6t iÜ6mul6 8.; Wasserdolden: Wasserfenchel, kliellLnärium aguLtieum 8; Berle, Lerulu unAU8tiköIia 8.; Rebendolden, Oeuuntlw; Sumpfpastinak, 8iüm lutikölium 8.; Wasserschierling, Oio.ütu vüö8ü 8.; der große Hahnenfuß, R.s,inmeulu8 8.; die Froschkräuter, Zutruefliuni; Laichkräuter, kotamoxötum rc. rc.). 3. Endlich giebt cs noch ausdauernde unterirdische Stengclteile, die den Wurzeln äußerlich sehr ähneln, aber sich von ihnen dadurch unter scheiden, daß sic gegliedert sind und schuppenartige Blätter sowie Knospen tragen. Man nennt sie darum Wnrzelstöcke. In ihnen sammeln die Pflanzen ebenfalls Baustoffe auf, die während des Sommers von den grünen Pflanzen teilen erzeugt und in diese unterirdischen Vorratsräume geleitet werden. Hier überdauern sic die ungünstige Jahreszeit und werden dann zum Aufbau der neuen Pflanzcntcile verwendet. Seidel, Ergebnisse und Präparationen rc. VIII. Hest. 14