rere kleine Zwiebeln (Knospen- oder Brutzwiebeln) eingeschlossen, die ebenfalls auf der unteren Scheibe festsitzen. Auch diese bestehen aus saftreichen, fleischigen Blättern, die ein innerstes, breites, spitzes Blatt einschließen, sind aber dabei etwas seitlich zusammengedrückt. Gepflanzte Zwiebeln scheinen anfangs gar nicht zu wachsen, nimmt man sie aber nach 8—14 Tagen aus der Erde heraus, so hat die Scheibe nach unten Wurzeln getrieben, sie ist also der Zwiebelstamm. Die Blätter aber sind welk; denn die in ihnen vorhandenen Stoffe sind in der Zeit, als die Wurzeln noch nicht ausgebildet waren, durch die Bodenfeuchtigkeit gelöst worden und in den an der Spitze der Zwiebel erscheinenden Trieb gewandert. Eine in warmer Zimmer luft in einem Netze hängend wachsende und eine mit der Spitze nach unten auf ein Wasserglas gesetzte Zwiebel treiben beide gar keine Wurzeln; die zweite treibt Stengel und Blüten in das Wasser hinein (Hyacinthe); die erste treibt Sprossen bis zur vollständigen Erschöpfung der fleischigen Blätter. Diese werden darum Nähr blätter genannt (sie enthalten Eiweiß, Zucker rc.). Nach der Vollendung des Aufbaues der Pflanze zu Anfang oder Wohl auch erst in der Mitte des Sommers sterben zuerst die Wurzeln und dann die Laubblätter ab, nachdem vorher die Zwiebel wieder dicker ge worden ist; es haben sich die in den Laubblättern überflüssig er zeugten Baustoffe in den Nährblättern der Knospen- oder Brutzwiebeln angesammelt und sprengen dann oft die äußere Hülle, und aus der einen sind so eine ganze Anzahl Zwiebeln entstanden. Nicht selten aber (besonders bei jungen Küchenzwiebeln) bilden sich nach der er folgten Bewurzelung in der Mitte neue Nährblätter, die sich dann erneut mit Baustoffen füllen und die Zwiebeln dann größer und stärker erscheinen lassen, ohne daß sich Blüten und Früchte an einem ober irdischen Stengel bilden. Die Zwiebelpflanzen bringen es nicht immer zur Blüten- und Samenbildung, und da geschieht ihre Vermehrung durch die in den Achseln der Nieder- oder Nährblätter gebildeten Knospen- oder Brutzwiebeln. Man findet Zwiebel- und auch Knollenpflanzen in hervor ragender Menge in jenen Gebieten der Erde, wo infolge monate langer Dürre alle saftreichen, der Lust ausgesetzten Blätter verdorren müssen, indem die oberen Bodenschichten, in denen die Zwiebeln und Knollen eingebettet liegen, so stark austrocknen, daß sie für das ver dunstende Wasser keinen Ersatz bieten können. Wenn aber auch diese Bodenschichten alles Wasser verloren haben, so umhüllen sie die in ihnen eingeschlossenen Knospen und Zwiebeln doch so, daß diese die ost 7 bis 8 Monate anhaltende Zeit der Trockenheit unbeschadet überdauern können. Wenn dann die Regenzeit kommt, so sprießen unzählige Pflanzen aus dem aufgeweichten Lehme empor. So ist es aus den Lehmsteppen Südeuropas und besonders Mittelasiens, auf den Berggeländen der Mittelmeerländer und in dem durch seinen