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Blättern liegt, nennt man ein Stengelglied (Jnternodium). Die Stengelglieder lassen sich nach dem Stande der Blätter mehr oder weniger deutlich unterscheiden (Beispiele vorzeigen!). Mitunter (be sonders bei hohlen Stengeln) sind die Grenzen der Stengelglieder durch besonderen Bau ausgezeichnet. Man nennt diese Stellen Knoten (Gräser, Doldenpflanzen, Lippenblütler). Nicht immer bleibt der Stengel einfach, sondern aus den Grenzen der Glieder brechen früher oder später Äste und an diesen wieder Zweige hervor (wissenschaftlich: Hauptachse, Nebenachsen!). 3. So wie der Stengel weiter wächst, bilden sich an seinem Umfange die Blätter. Jedes Stück des Stengels, das zwischen zwei Blättern liegt, hecht ein Stengelglied. Bei manchen Pflanzen sind die Stengelglieder noch durch Knoten von einander geschieden; diese verleihen dem Stengel eine grichere Festigkeit. Bei weiterem Wachstum teilt sich der Stengel meistens in Äste und diese wieder in Zweige. 4. Die Stengelglieder erreichen, besonders bei schlingenden Ge wächsen, eine namhafte Ausdehnung (Bohne, Winde, Zaunrübe, Hopfen rc.), während sie bei anderen in ihrer Längenausbildung Zu rückbleiben (Langtriebe, Kurztriebe). So sitzen die Grund- oder Bodenblätter (fälschlich Wurzelblätter) mancher Pflanzen an einem verkürzten Stengel, dessen Glieder nicht in die Länge gestreckt sind, sondern sich mehr in die Dicke entwickelt haben. Die Blätter scheinen dann aus einem Punkte zu entspringen und bilden um den Stengel einen Kranz oder eine Rosette (Primel, Löwenzahn, Wegtritt, Gänse röschen, Rübe, Rettich, Hauslauch rc.). Wenn bei solchen Pflanzen auch noch der Blütenschaft sehr kurz erscheint, so nennt man sie auch wohl fälschlich stengellos (stengellose Kratzdistel, Primel, Eber wurz, stengelloser Enzian rc.). Derartige Pflanzen haben oft sehr schöne große Blüten. 4. Die Stengelglieder mancher Pflanzen erreichen eine beträchtliche Länge, während die anderer sehr kurz sind. In dem letzten Falle stehen die Blätter in einem Kranze um den Stengel und liegen auf dem Boden. Man nennt sie dann Grund- oder Bodenblätter. Wenn bei solchen Pflanzen auch noch der Blütenschaft sehr kurz erscheint, so nennt man sic wohl fälschlich stengel lose Pflanzen. 5. Kein Pflanzenstamm ist vom Grunde bis zur Spitze ganz gleichmäßig gebildet; man kann vielmehr an jedem verschieden ge formte Stockwerke unterscheiden, deren jedes nach seinem Zwecke und nach der von ihm zu leistenden Arbeit eigenartig eingerichtet ist; etwa so, wie man in einem Hause unterirdische, mit dicken Mauern und kleinen Fenstern versehene Gelasse zur Aufbewahrung von allerlei Vor räten, darüber aber Stockwerke mit Arbeitsräumen und endlich solche mit luftigen Stuben und Gängen zur Wohnung rc. findet. Man be-