Der Flußbarsch. 185 deckel, Zungenbein, Schlund und Unterkiefer sind nun derartig mit einander verbunden, daß der Flußbarsch den Kiemendeckel nur mit Zunge und Unterkiefer zugleich bewegen kann. Öffnet er das Maul, so wird dadurch der Hinterrand der Kiemendeckel fest an den der Kiemenspalten angedrückt, und das Wasser dringt in das Maul ein. Schließt er das Maul, so öffnen sich die Kiemendeckel, und das ein gedrungene Wasser fließt aus dem Schlunde in die Kiemenhöhlen und von da zwischen den Kiemenblättchen hindurch, durch die Kiemen öffnung nach außen. Die zarte Haut der Kiemenblättchen ist für Luftarten durchlässig, darum findet beim Hindurchfließen des Wassers ein lebhafter Austausch zwischen der Kohlensäure des Blutes und der im Wasser enthaltenen Luft statt. (Siehe auch Karpfen!) Man könnte fragen, ob im Wasser auch die genügende Menge Luft vorhanden sei und ob die in dieser enthaltene Menge Sauerstoff genüge? In einem Liter Wasser ist nach den angestellten Versuchen bei gewöhnlichem Drucke nur etwa Liter Luft enthalten. Daß diese geringe Menge trotzdem zur Atmung der Wassertiere hinreicht, kommt daher, daß die im Wasser enthaltene Luft wesentlich reicher an Sauerstoff ist als die atmosphärische. Bei dieser sind in 100 Raum teilen 79 Teile Stickstoff und etwa 21 Teile Sauerstoff enthalten, während die im Wasser enthaltene Luft bis zu etwa 60 Teilen Sauer stoff enthalten kann. Über die Erneuerung der im Wasser enthaltenen Luft re. siehe auch Karpfen! Die Farbe ist ein sicheres Kennzeichen bei der Unterscheidung frischer von länger abgestorbenen Fischen. Frische Fische haben rote Kiemen, während solche, die lange vorher getötet sind, bläulichblaß gefärbte zeigen. 6. Wenn der Flußbarsch beim Atme» das Maul öffnet, so drücken sich die Hinteren Ränder der Kiemcndeckcl an den Rand der Kiemenspalten an, und das Wasser strömt durch das Maul ein. Schließt er dieses darauf, so öffnen sich die Kicmcnspalten, und das cingcdrungene Wasser fließt nach hinten durch sie hinaus. Dabei muß es zwischen den Kiemenblättchen hindurch strömen, und das in diesen fließende Blut entzieht der im Wasser enthaltenen Luft während dieser Zeit den Sauerstoff. Weil aber auf diese Weise weniger Sauerstoff verbraucht wird als bei der Luftatmung, so beträgt die Blutwärme des Flußbarsches nur 5—6°0. Beobachte einen Fisch beim Atmen! Erinnere die Kinder an die Bewegungen, die ein Karpfen mit Maul und Kiemendeckel außer halb des Wassers macht! v. Ernährung. 1. Er ernährt sich in der ersten Jugend von Fischlaich, Würmern und Insektenlarven, später von kleinen Fischen, und wenn er stärker geworden