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170 8. Tierkunde- pumpt ihn voll Wasser und spritzt dieses, indem er ihn hakenförmig krümmt, ins Maul), große Empfindlichkeit und ungeheure Kraft. Er dient ihm zum Riechen, Tasten, Trinken, Greifen und Schleudern zu gleich. Der Elefant vermag damit ebenso gut einen dicken Baum stamm zu entwurzeln und einen Mann in die Luft zu schleudern, als auch unter Zuhilfenahme des Fingerfortsatzes kleine Papierschnitzel und Münzen aufzuheben. Die Unterlippe ist fehr kurz und fällt nach vorn zu einem Zipfel schlaff zusammen. Die Nahrung wird dann von den Zähnen weiter verarbeitet, die Vorderzähne fehlen im Unterkiefer, und die des Oberkiefers (sie kommen aus dem Zwischen kiefer hervor) sind in zwei mächtige, aufwärts gebogene, weit hervor ragende Stoßzähne umgewandelt. Ihre Länge beträgt 1—1,7 m (beim afrikanischen bis 3 m), und die größeren wiegen 60 (Aus nahmen 70—90 kss, beim afrikanischen bis 100 k^), beim Weibchen werden sie nur etwa */? m lang. Die Eckzähne fehlen, und von den Backenzähnen ist jederseits oben und unten nur einer vor handen, der allerdings eine gewaltige, von querlaufenden, wellen förmigen Schmelz-(Reib-)leisten durchsetzte Fläche hat. Ist er vom Kauen abgenutzt, so bildet sich hinter ihm ein neuer, der dann an seine Stelle tritt. 4. Die Nahrung erfaßt er mit seinem Rüssel und bringt sie so MS Maul. Der Rüssel ist aus der Nase samt der Oberlippe gebildet, ungefähr 2 m lang, sehr beweglich, mnskelkräftig und empfindlich. Er dient ihm als Werkzeug zum Riechen, Tasten, Trinken, Greifen und Schleudern. Die langen Vordcrzähnc des Oberkiefers ragen als Stotzzähne aus dem Manie hervor, und die breiten Backenzähne zerreiben mit ihren Rciblcisten die Nahrung, worauf sic dann im Magen weiter verdaut wird. Die Flüssigkeiten saugt er mit dem Rüssel auf, krümmt diesen nach innen und spritzt sie sich so ins Maul. Vermehrung. Der Elefant bekommt jedesmal nur ein Junges. Dieses ist gleich etwas höher als ein Tisch, kann sofort gehen und stehen und wird von seiner Mutter etwa zwei Jahre lang gesäugt. Mit 16 Jahren ist er schon voll kommen entwickelt, wächst aber bis zum 2V. oder 24. Jahre. Manche Ele fanten erreichen ein Alter von 200 Jahren; die meisten mögen jedoch nur etwa 120 Jahre alt werden. v. Bewegung. 1. Beim Gehen setzt der Elefant beide Beine einer Seite zugleich fort (Paßgang); im Trabe überholt er ein galoppierendes Pferd. Trotz seiner Plumpheit vermag er steile Berge zu erklimmen und gewandt und aus dauernd zu schwimmen.