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ihm seltener etwas anzuhaben. Es geht aber häufig durch den Glutwind der Wüste zu Grunde. tzs. Würdigung. Es ist für die heißen wüstenreichen Gegenden der Erde das unentbehr lichste Ncit- und Lasttier. Es macht die Oasen der Wüste erst bewohnbar und verbindet die durch Wüsten getrennten Länder. Diese Unentbehrlichkeit, verbun den mit seiner Genügsamkeit in der Nahrung, erwirbt ihm die Anerkennung, wenn auch nicht gerade die Liebe des Menschen. Wenn cs beladen werden soll, so verteilt man die Last möglichst gleich mäßig in zwei Abteilungen, die man einander gegenüberlegt. Darauf läßt man das Kamel sich zwischen ihnen niederlegen, hält es am Boden fest und beladet es, was von feiten mancher Kamele nicht ohne fürchterliches Gebrüll abgeht. Es erhebt sich dann und wird weiter geleitet. Es ist eine Fabel, daß Kamele, denen man zu viel aufgebürdet habe, auch dann noch liegen bleiben, wenn man ihnen die Last abnimmt, und so den Tod erwarteten. Ein überladenes Kamel kann allerdings nicht aufstehen, erleichtert man ihm aber seine Last, so springt es sofort auf. Sein Fleisch wird gegessen; es ist hart und zähe und einem Europäer wenig zusagend. Die Milch ist sehr dick und fett, so daß ihr Genuß dem, der sie nicht gewöhnt ist, ebenfalls widersteht, nicht so den Sudanesen, Ägyptern und Arabern. Sein Fell dient zu Lager- und Zeltdecken, das Lcdcr zu Wasser schläuchen rc., das Haar zu groben Geweben, der Kot, gesammelt und getrocknet, als Brennstoff. IV. Anschlüsse. 1. Das Kamel als Glied einer Lebensgemeinschaft. Die Wüste. 2. Verwandte. Sein nächster Verwandter ist das Trampeltier oder baktrische Kamel. 6. duetriünu8 1^. Es ist größer, plumper und häßlicher als das Dromedar; ja, es ist wohl der häßlichste Wiederkäuer. Es hat seinen Namen mit Recht; denn es erscheint durch seine zwei Rückenhöcker (einer über dem Widerrist und einer über dem Kreuze), die größere Körpermasse, die kürzeren Beine, die reichlichere Behaarung und dunklere Färbung so plump, daß das Dromedar neben ihm zierlich aussieht. Es ist in Sibirien, Mittel- und Ostasien bis China und Indien daheim, und seine Vermittelung versorgt den großartigen Warenhandel im ganzen Innern Astens; es befördert die Güter zwischen China, Indien, Sibirien und Rußland. Sein dichter Pelz macht es ihm möglich, auch in kalten Gegenden zu leben. Es trägt die Nomaden stämme Sibiriens, Mittel- und Ostasiens samt aller ihrer Habe (Kalmücken, Kirgisen, Bucharen rc.) durch die unermeßlichen Steppen ihrer Heimat; kurz, es nützt diesen Völkerstämmen fast noch mehr