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bringen, Lieblingsspeisen ausschlagen, Dinge thun, die ihnen von Natur zuwider sind rc. Die Hunde sind zwar sehr gesellig (wenn ein Hund bellt, bellen die andern mit und kommen sofort herzugelaufen), aber doch auch wieder unverträglich; dann haben sie fast alle gewisse Besonderheiten an sich: sie heulen und bellen den Mond an, ohne daß man dafür einen Grund auffinden könnte; sie rennen allem, was schnell an ihnen vorübereilt,'Menschen, Tieren, rollenden Wagen, Radfahrern, Kugeln, Steinen rc. nach, suchen es zu erschnappen und festzuhalten, selbst dann, wenn sie recht wohl wissen, daß es ein für sie ganz unnützer Gegenstand ist. Alle Gemütsbewegungen zeigen sie durch Bewegungen des Schwanzes (Ausrichten, Wedeln, Einklemmen rc.) an. Eigentümlich ist auch ihre große Feind seligkeit gegen Katzen und Igel und ihr Vorgefühl bei Witterungsveränderungen, die sich auch dem Menschen durch starke widerliche Ausdünstung vorher anzeigt. 2. Der Hund ist von Natur treu, anhänglich und aufopfernd gegen seinen Herrn, bleibt bei guter Behandlung gutmütig, genügsam, wachsam und sehr gelehrig, weshalb man ihn auch zu allerlei Kunststücken abrichtct. Durch schlechte Behandlung kann er aber auch frech und tückisch werden. Gegen seinesgleichen ist er zwar gesellig, doch dabei oft unverträglich und zänkisch. Gewisse, ihm eigentümliche Sonderbarkeiten sind, daß er den Mond anbellt, nach vorübereilendcn Dingen schnappt, sehr feindselig gegen die Katzen und Igel ist und sich durch ei» Vorgefühl für Wittcrungsveränderungen auszeichnet. V. Jeinde, Krankheiten. Er wird oft, besonders in der warmen Jahreszeit von Unge ziefer (Flöhen, Läusen) geplagt; sie vermindern sich bald, sobald man unter das Lagerstroh eine Schicht feine Asche bringt; hat er kein bestimmtes Lager, so wäscht man ihm den Körper (nicht aber den Kopf) mit einer Abkochung von persischem Insektenpulver. Holz böcke (Zecken), die sich an ihm festgesogen haben, betupft man an ihrem Kopse mit einigen Tropfen Öl oder Spiritus, worauf sie so fort loslassen; das Abreißen bereitet dem Hunde Schmerzen, und oft bleibt der Kopf dabei stecken und verursacht Entzündungen. Band würmer sind ebenfalls nicht selten bei Hunden. Lenz empfiehlt, ihnen dürre zerkochte Hagebutten (samt Kernen) und Leinöl in das Futter zu geben. Die Larve des Hundebandwurms lebt als Blasenwurm in der Leber des Menschen, und an der durch ihn verursachten Krank heit stirbt in Island 2°/g der Bevölkerung; es hat das seinen Grund in dem Zusammenleben der Isländer mit ihren Hunden. Aus dem selben Grunde gelangt in die Leber des Menschen die Larve eines wurmartigen Spinnentieres (kantLstomum taMwläes I-enalr.), das in den Stirn- und Nasenhöhlen des Hundes lebt. Es ist darum