18. Manche Bewegungen unscrs Körpers werden auch ohne unfern Willen sogleich durch blotze Empfindungen hervorgerusen. 19. Andere Bewegungen eines Körperteiles treten oft dadurch ein, daß dieselben Bewegungen gleichzeitig von einem andern Körperteile verrichtet werden oder wir sie an andern Personen sehen. Dies geschieht zuweilen so gar gegen unfern Willen. 2V. Gehirn und Rückenmark sind nur so lange ungestört thätig, als ihnen immer gutes frisches Blut zugeführt wird. Erhalten sie gar kein Blut mehr, so stellen sie ihre Thätigkcit ein; dieser Zustand heißt Ohnmacht. Das selbe geschieht, wenn das Zurückflietzen des Blutes aus dem Gehirn gehindert wird oder wenn giftige Stoffe in das Blut gelangen; doch nennen wir diesen Zustand dann Betäubung. Beide gehen leicht in den Tod über. 21. Sobald ein Nerv sich nicht mehr zur Thätigkcit anrcgen läßt, also die Reize nicht mehr fortleitet, so ist er gelähmt. 22. Durch längere, anhaltende Thätigkcit des Gehirns und der Nerven vermindert sich die Empfindlichkeit beider: sie ermüden. Um ihre Empfind lichkeit wieder herzustellcn, bedürfen sie der Ruhe. Die beste Ruhe für beide ist der Schlaf. 23. Je gesunder ein Mensch ist, desto tiefer und ruhiger ist auch sein Schlaf. Sogenannte Schlafmittel als Arzneien betäuben den Menschen nur, verschaffen aber dem Gehirn keine Ruhe. 24. Sobald unser Gehirn im Schlaf nicht vollständig zur Ruhe kommt, so träumen wir. Ein gesunder Schlaf ist meistens traumlos, und ein Mensch, dessen Schlaf andauernd durch wilde und beängstigende Träume gestört wird, ist sicher nicht gesund. 25. Um in der Nacht einen ruhigen und tiefen Schlaf zu genießen, mutz man am Tage ordentlich arbeite» und für ein gesundes Schlafzimmer und ein zwcckmätziges, nicht zu warmes Lager sorgen. 26. Man soll abends zeitig zur Ruhe gehen und nach dem Erwachen sofort anfstehcn. Vor dem Schlafengehen soll man seinen Magen nicht über laden, noch angestrengt geistig thätig sein. 27. Gehirn und Nerven mutz man vor starker Erschütterung und Ver letzung sowie vor großer Hitze und starker Kälte bewahren. Ebenso mutz man heftige Gcmütscrrcgungen sowie aufreibende Leidenschaften und Aus schweifungen meiden und sich vor dem Gebrauche starker Genuß- uud Reiz mittel hüten. 28. Man soll für eine zweckmäßige Ernährung des Körpers sorgen, ohne ihn mit Nährstoffen zu überladen, und sich seine Nerve» durch Sonnen licht, kühle Abreibungen, Waschungen und Bäder kräftig und gesund erhalten.