116 Menschenkunde. Querfurche in eine vordere und Hintere Hälfte geteilt. An feiner Oberfläche erblickt mm« viele Windungen. 4. Das Gehirn ist der Sitz unfers Geistes. 5. Das Rückenmark ist ebenfalls ein weißes Mark und wird vom Rückgratskanale schützend umschlossen. Es reicht durch das HintcrhauptSloch hindurch bis an das Gehirn und ist mit diesem verbunden; diese Verbindung heißt das verlängerte Mark. 6. Gehirn und Rückenmark liegen nicht frei in ihren Höhlen, sondern sind von einer häutigen Hülle umschlossen. Diese schützt sie, befestigt sie an den Knochcnwändcn und trägt die Gefäße, welche sie mit Blut versorgen. 7. Von dem Gehirn und Rückenmark aus gehen eine große Menge sehr feiner Markfäden in den ganzen Körper; diese Fäden heijzen Nerven fäden. Eine grützere Anzahl von ihnen ist stets in eine Hautschcidc ein geschlossen, und dieses Bündel nennt man dann einen Nerve». 8. Die Nerven, welche vom Gehirn auSgehen, heijzen Gehirnncrven, und die, welche vom Rückenmark ausgehen, Rückenmarksncrven. 9. Von dem Gehirn gehen 12 Paar Nerven aus. Sie treten durch die Öffnungen der Hirnschale zu den Sinneswerkzcngen und zu den übrigen Teile» des Kopfes und einer geht sogar bis zu den Eingeweide» der Brust und des Unterleibes. 10. Die Gehirnnerven, welche zu den Sinncswcrkzengcn gehen, nennen wir Sinnesnerven; sie heißen der Sehnerv, der Gehörnerv, der Geruchsncrv und der Geschmacksnerv. 11. Durch die Sinnesnerven nehmen wir Sinneseindrücke im Gehirn wahr. Sie werden an ihren äußeren Enden zur Thktigkeit angeregt oder gereizt, leiten diesen Reiz zum Gehirn, und dort kommt er zum Bewußtsein. Wir nennen das eine Empfindung, und diese Nerven heißen darum auch Empfindungsnerven. 12. Die Gehirnncrven, welche zu den übrigen Teilen des Kopfes und den Eingcweiden gehen, sind Bewegungsnerven. 13. Die sämtlichen Rückenmarksnerven gehen zu den übrigen Teilen des Körpers. ES sind auch entweder Empsindungs- oder Bewegungsnerven. 14. Werden diese Empfindungsnervcn an ihren äußern Enden gereizt, so empfinden wir den Eindruck ebenfalls im Gehirn, denn das Rückenmark ist ja mit ihm verbunden. 15. Wird aber ein Nerv vom Gehirn aus zur Thätigkeit angeregt, und setzt sich dieser Reiz bis zu seinen äußern Enden fort, so wird er die Ursache einer Bewegung, und wir nennen diesen Nerven dann einen Bewegungs nerven. 16. Geordnete, zweckmäßige Bewegungen der Glieder unsers Körpers entstehen darum nur dann, wenn unser Wille durch das Gehirn und Rücken mark die Nerven zur Thätigkeit anregt. 17. Nur die Bewegungen der Werkzeuge für die Ernährung und Ab sonderung gehen ohne unsern Willen, ja meistens auch, ohne daß wir von ihnen wissen, vor sich , deshalb setzen sie sich auch während des Schlafes fort.