man sie nicht dadurch täuscht, daß man dieselben vor ihr bewegt. Sie erhascht die Beute mit einem Sprunge, zerquetscht sie mit den Zähnen ein wenig und verschluckt sie dann langsam. Größere In sekten schüttelt sie erst so lange herum, bis sie betäubt sind. Fliegen mag sie nicht; ja vor den großen Summfliegen scheint sie sich zu fürchten. In der Gefangenschaft giebt man ihr kleine Heuschrecken, Nachtschmetterlinge, kleine Käfer und Mehlwürmer. Durch öftere Darreichung letzterer kann man sie so verwöhnen, daß sie dann nichts anderes fressen will. Ihre Nahrung besteht aus lebenden Insekten und deren Larven, Spinnen, Regenwürmern und Schnecken nebst deren Eiern; ja sie verschont sogar die eigenen Jungen nicht. Bei heißem Wetter frißt sie sehr viel (es wurde beobachtet, wie eine Eidechse 19 Raupen nach einander erbeutete und ver zehrte); sic kann aber auch lange fasten. Sie trinkt durch Eintauchen der Zunge; süße Fruchtsäftc und Honig hat sic gern. Zum Erbeuten der Nahrung ist ihr Körper eingerichtet: Zuerst stehen an den beiden Seiten des vierkantigen Kopfes zwei lebhafte, mit einem untern Augenlide und einer Nickhaut versehene Augen, zuin scharfen Sehen wohl eingerichtet. Ein Stück hinter den Augen ist an Stelle der Ohren das Trommelfell sichtbar; obgleich aber Ohrmuschel und Gehörgang fehlen, ist ihr Gehör doch ebenfalls sehr gut. Die lange, zweifpitzige Zunge kann sie weit vorstrecken; sie be nutzt dieselbe nicht nur zum Schmecken (sie unterscheidet süße Frucht säfte und Honig gar wohl von anderer Nahrung!), sondern auch be sonders als Werkzeug zum Tasten (nicht zum Stechen, wie unwissende und furchtsame Leute wohl meinen; sie ist ganz weich). Da sie ihre Nahrung ungekaut verschluckt, so macht sich das Fehlen der Lippen und Backenzähne beim Verzehren der Nahrung nicht fühlbar; denn in dem weitgespaltenen Maule stehen nur spitze Zähne (Insekten fresser), die an der Innenseite der Kinnlade angewachsen, am Grunde hohl sind; außerdem stehen noch im Gaumen (mit dem Keilbeinflügel knochen) mehrere Reihen kleiner spitzer Zähne. Die kleinen Nasen löcher liegen an der Spitze der Oberkinnlade. Zum Aufsuchen ihrer Nahrung sind die lebhaften Augen und das scharfe Gehör wohlgccignet. Die Zunge hilft beim Tasten und Schmecken, während die Zähne die Beute ergreifen und fcsthaltcn. Zum Zerkleinern derselben sind sic nicht geeignet; die Eidechse verschlingt ihre Nahrung darum ungekaut. 0. Bewegung. Die Eidechse läuft äußerst behende (flinke Eidechse) durch Laub, Gras und dichtes Gestrüpp, auch an Baumstämmen (deren Rinde nicht zu glatt ist) und Mauern empor. Sie springt auch oder schleudert sich vielmehr durch Aufschlagen ihres langen Schwanzes auf den Boden