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Sümpfen und Mooren. Seine Lieblingsspeise sind braune Gras frösche (sie lassen sich am leichtesten fangen, und er verzehrt deren 16 von Mittelgröße zu einer Mahlzeit). Grüne Wasserfrösche ver zehrt er auch, aber die braunen Grasfrösche zieht er vor. Schlangen frißt er ebenfalls sehr gern, große giftlose bearbeitet er vorher so lange mit Schnabelhieben, bis sie bewußtlos sind, und verschluckt sie dann, wie er sie gerade packt, entweder Kopf oder Schwanz voran. Die giftigen Kreuzottern sind ihm gleichfalls eine Lieblingsspeise, doch tötet er sie erst vorsichtig durch kräftige Schnabelhiebe auf den Kopf, bevor er sie verzehrt. Eidechsen frißt er zwar auch gern, doch erbeutet er sie selten; sie sind ihm zu flink; Blindschleichen ergreift er öfter. Maulwürfen und Mäusen lauert er stundenlang auf. Kleine Fische würde er Wohl gern fressen; aber er geht nicht gern in das offene Wasser, und sie sind ihm außerdem viel zu schnell. Man hat in den Magen getöteter Störche sehr selten Fische gefunden; nur solche fallen ihm zur Beute, die beim Austrocknen kleiner Ge wässer in seichten Pfützen zurückgeblieben sind. Fehlt es ihm einmal an Fröschen, Kaulquappen, Schlangen, Mäusen und dergleichen, so kommt er dadurch keineswegs in Verlegenheit; denn dann sucht er sich Regenwürmer, Käfer (aus dem Dünger des Weideviehes, von den Blumen der Wiesen, aus der Luft), Heuschrecken, Maulwurfs grillen, Egel rc. So lange im Frühjahre die Saat noch niedrig ist, sind auch ganz junge Häschen vor ihm nicht sicher; ebenso ver schluckt er kleine nackte Vögel, doch wird er ihrer selten habhaft, weil die Nester meist zu versteckt liegen. Zahme Störche fressen Wohl auch Küchlein und ganz kleine Kaninchen. Ist in trocknen Sommern guter Fraß selten, so schnappt er auch Bienen von den Blumen. Kröten verabscheut er; er mordet zwar diese nützlichen Tiere, aber frißt sie nicht; auch Molche und Schnecken verschmäht er. Wenn der Storch auf Nahrung ausgeht, so schreitet er mit ge senkter Brust, gekrümmtem Halse und nach unten gerichtetem Schnabel einher. Ist die Beute klein, so faßt er sie mit der Schnabelspitze und wirft sie mit einem Rucke in die Tiefe desselben hinein; ist sie groß, so bearbeitet er sie erst gehörig mit dem Schnabel (denn zer reißen kann er sie nicht) und wirft sie dann ebenfalls bis zum Rachen empor, doch muß er den Ruck nicht selten öfter wiederholen, ehe es ihm gelingt. Oft verschluckt er seine Nahrung (Frösche, Nattern) lebendig, und man sieht dieselbe dann noch eine Zeitlang im Kropfe herumtoben. Ja, kleinere Nattern huschen, wenn er deren mehrere nacheinander verschlucken will, nicht selten wieder heraus, und es entstehen dann recht lustige Jagden. Fliehende Tiere verfolgt er übrigens nur, wenn sie ihm ganz nahe und dabei langsam sind. Die Licblingsspeise des Storches sind Lurche, Kriechtiere, Mäuse und Maulwürfe, die er aus Wiesen und Saatfeldern, an Bach-, Fluß- und Teich ufern, in Gräben und Sümpfen erbeutet; Fische sind ihm meistens zu schnell.