Volltext Seite (XML)
nicht, während Stickstoff nur unter einer einzigen Form (in irgend beträchtlicher Menge wenigstens), in der einer Eiweißlösung, in das Blut ausgenommen werden kann. Wenn daher dem Körper kein Ei weiß zugeführt wird, so muß er an Stickstoffaushungerung zu Grunde gehen. Auch die genügende Menge der mineralischen Bestandteile muß in unsrer Nahrung enthalten sein; doch ist dies schon von Natur bei den meisten Nahrungsmitteln der Fall. Ob die menschliche Nahrung fett- oder stärkemehlhaltige Stoffe oder beide enthält oder nicht, das ist für ihre Fähigkeit, das Leben zu erhalten und das Gewicht und die Zusammensetzung des Körpers unverändert zu lassen, nicht so dringend erforderlich, wohl aber für Erzeugung der Körperwärme. Obgleich Eiweiß unter Umständen ganz allein genügen könnte, den menschlichen Körper zu erhalten, so ist es doch, allein genossen (ab gesehen von andern Unzuträglichkeiten), ein sehr unvorteilhaftes und wenig haushälterisches Nahrungsmittel. Ein gesunder, ausgewachsener Mann, der sein Gewicht und seine Wärme unverändert erhalten will, verbraucht in 24 Stunden (wie durch Versuche festgestellt ist) bei mäßiger Arbeit 260 F Kohlenstoff und dazu nur 20 § Stickstoff. Will er aber diese 260 § Kohlenstoff nur aus Eiweißnahrung erhalten, so muß er mindestens 500 § davon verzehren (Eiweiß enthält 51,5 bis 54o/o Kohlenstoff, 15,5—170/0 Stickstoff, 7—7,30/0 Wasserstoff, 22 bis 230/0 Sauerstoff und 0,5—1,l>o/o Schwefel), nimmt aber dadurch zu gleich ungefähr 75 K Stickstoff, die in den 500 K Eiweiß ja ebenfalls enthalten sind, also fast viermal soviel, als sein Körper gebraucht, auf. Er bürdet dadurch den Auswurfswerkzeugen, welche sich dieser Stickstoffmasse, von der ja drei Viertel vollständig überflüssig sind, wieder entledigen müssen, eine große und nutzlose Arbeit auf. Wir sehen daraus, daß die allgemeine Gewohnheit der Menschen, eine gemischte Nahrung, in welcher Eiweißstoffe entweder mit fett- oder mit stärkemehlartigen Stoffen oder mit beiden vereint sind, ein zunehmen (siehe Butter, Brot und Käse rc.), auch physiologisch ganz gerechtfertigt ist. Man hat anderweit berechnet, daß ein kräftiger Mann die 250—60 A Kohlen- und 20—25 A Stickstoff mit den sonst nötigen Stoffen zweckmäßig etwa in folgende Nahrungsstoffe verteilt zu sich nehmen kann: a) Eiweiß .... 130 x Fett 80 x Stärke und Zucker 280 A Salze .... 25 A Wasser .... 2485 A Summe 3000 § oder b) 100^ 100 A 240 ss 25 § 2535 x Summe 3000 K