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läuterung (Sublimation) in ein stahlgraues Pulver verwandelt, welches beim Reiben rot wird (Zinnober!), Schwefelquecksilber. b) Späne von dünngewalztem Kupferblech verbrennen im Schwefel dampf mit lebhaftem Glühen des Metalles (purpurroter Feuerschein!); es bildet sich eine blauschwarze, zerreibliche, im Wasser unlösliche Masse, Schwefelkupfer. o) Durch Zusammenschmelzen von Zinn und Schwefel entsteht unter Erglühen eine schwärzliche, im Innern glänzende Masse, das Schwefelzinn. 2. Gesetz: Der Schwefel zeigt das Bestreben, sich außer mit dem Sanerstoffe noch mit andern Elementen zu verbinden. Mit den Metallen vereinigt er sich zu sogenannten Schwefelmctallcn, außerdem findet er sich, wenn auch in ge ringen Mengen, in den meisten Pflanzen- und Ticrstoffen. 3. Anwendung: Der Schwefel findet sich rein (gediegen) in Lagern, Nestern und Gängen eingewachsen im Gipse und den damit in Verbindung stehenden Thon- und Mergel-, sowie in Kalklagern (im Gipse bei Hildesheim, bei Lüneburg, bei Marienbad) in Spanien, Galizien, Kroatien rc., am verbreitetsten auf der Insel Sizilien (von wo aus fast ganz Europa mit Schwefel versorgt wird), im Neapoli tanischen, Toskanischen (Italien hatte in den letzten Jahren über 600 Schwefelbergwerke im Betriebe und lieferte jährlich etwa 420 000 Tonnen Schwefel!), auf Korfu, in: Schwefeldistrikte von Krisuvik auf Island, in Nevada in Nordamerika (am Clear- und Borax-Lake), am Popocatepetl (im mexikanischen Staate Puebla, wo man jährlich über 100 Tonnen sogenannten vulkanischen Schwefel sammelt), an den Küsten des roten Meeres rc. und als Absatz von Quellen (Aachen, Island). Er kommt mit Metallen verbunden in Kiesen (Schwefel- oder Eisen-, Kupfer-, Zinnkies), Glanzen (Blei-, Silberglanz), Blenden (Zink-, Silberblende) rc., und mit Sauerstoff vereinigt in Anhydrit, Gips, Schwerspat rc. vor. Den Schwefel finden wir rein cingcwachscn i» Gips-, Thon-, Mergcl- und Kalklngcrn, insbesondere aber in der Nähe feuerspeiender Berge und schwefelhaltiger Quellen; am häufigsten ist er in Italien. Bei uns kommt er besonders mit Metallen verbunden in Erzen vor. Man benutzt den Schwefel auch zur Herstellung von Zinnober, Muschel gold und anderen Schwcfclmctallen. L. 1. Erfahrung, Anschauung: u) Unreiner Schwefel wird in einem nicht zu großen Glaskolben allmählich zum Sieden erhitzt. Die Schwefeldämpfe schlagen sich bei Berührung der kälteren Teile des Kolbenbauches zu einer braunen Flüssigkeit, welche anfänglich zurück fließt, nieder. Bei fortgesetztem, stärkerem Erhitzen werden einzelne Stellen des Kolbenbauches frei, und beim Hindurchschauen erscheint