Mitunter erkranken Pflaumenbäume an dem sogenannten Gummi flusse (fälschlich Harzfluß, Unterschied zwischen Harz und Gummi!). Es ist dies ein reichliches Ausfließen von Gummi, hervorgerufen durch Störungen in der Entwickelung der Pflaumenbäume, besonders durch im Frühjahre verspätet auftretende kalte Witterung, welche den schon eingetretenen Trieb unterbricht; ebenso wird er durch ver späteten Schnitt hervorgerufen. Eine andere Ursache ist zu kalter, nasser und schwerer Boden, mitunter auch lange andauernde große Sommerhitze. Man hilft ab durch Trockenlegen des Bodens und vorsichtigen Schnitt, wäscht auch das Gummi ab. a) Käfer und deren Maden, sowie die Raupen mancher Schmetterlinge zehren sowohl am Holze, als auch besonders an den Knospen, Blättern, Blüten und Fruchten, ehe sie reif werden; an den reifen Pflaumen nagen die Hornissen und Wespen. I») Um diese Feinde zu vertilgen oder ihre Vermehrung zu verhindern, sammeln wir alle unreif abgcfallenen madigen Pflaumen und benutzen sie als Futter für bas Vieh; das Erdreich graben wir im Herbste um den Stamm herum auf. Die Raupenncster sammeln wir ebenfalls und ver brennen sie; auch bestreichen wir die Bäume mit Kalkmilch, halten ihre Rinde möglichst frei von allen Unebenheiten, die von den Insekten und ihren Larven als willkommene Verstecke benutzt werden könnten und gebe» ihnen Ringe von flüssig bleibendem Leim. (Siehe auch Heft I, S. 8S!) . L. Nutzen. Die Pflaume ist eine der nützlichsten Obstarten, welche roh, ein gemacht (in Zucker oder Essig), gekocht (Pflaumenmus), geschmort und gedörrt (Backpflaumen) gern genossen werden. Sie bilden darum für manche Gegenden und Länder einen bedeutenden Handelsartikel (Saalpflaumen, böhmische, ungarische, türkische Pflaumen; letztere gelten als die besten!). Pflaumenkuchen werden überall gern ge gessen. Viele Pflaumen kommen aus Italien und Frankreich; ge schälte, von den Steinkernen befreite und dann getrocknete Pflaumen kommen unter dem Namen Prunellen besonders aus Südfrankreich zu uns; sie müssen schön gelb und durchscheinend sein. Auch zu Zwetschenwein und -Branntwein (von den Slaven Slibowitza oder Sliwowiza von 8Iivvu —Pflaume genannt!) werden insbesondere in Ungarn und auf der Balkanhalbinsel die Pflaumen verbraucht. Die Kerne liefern Öl, und ein darüber abgezogener Branntwein Wird Persiko genannt. Die Pflaume ist eine der nützlichsten Obstsorten; denn sie gicbt roh, eingemacht, gekocht, geschmort und gedörrt eine gesunde und wohlschmeckende Speise; sic bildet darum für manche Gegenden und Länder einen bedeuten den Handelsartikel. In Südcuropa bereitet man ans ihr Branntwein, und die Kerne liefern Öl.