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gehalten werden. Aus jedem Staubkörnchen tritt nun, hervorgelockt durch die Feuchtigkeit der Narbe, ein äußerst feiner langer Schlauch (ähnlich einer Wurzel) hervor und dringt durch den Staubweg (daher der Name!) hinab bis in den Fruchtknoten. Er gelangt in der Mitte desselben zu der Samenanlage und vereinigt sich mit ihr (schema tische Abbildung). Sobald dies geschehen ist, beginnt der Fruchtknoten langsam zu schwellen (wenn wir einige Zeit nach dem Verblühen nachsehen, so sind Kelch, Blumenkrone und Staubgefäße zusammen vertrocknet und abgefallen, der Fruchtknoten allein ist dicker und größer geworden!) und zur Frucht heranzuwachsen. Also die Frucht des Pflaumenbaumes entsteht wie auch die des Kirschbaumes aus dem Fruchtknoten ohne Beteiligung des Kelches. (Siehe dagegen Birne und Apfel!). Von den Früchten gehen zwar einige (Hungerzwetschen rc.) durch Pilze, Insekten und Nahrungsinangel zu Grunde, die größte Anzahl reift jedoch (je nach der Sorte) von Ende August bis mit September. v) Die Blüte» gehen zu zweien aus den eiförmigen Tragknospcn her vor. Jede derselben besteht aus dem fünfspaltigcn Kelche, fünf eirunde», grünlichwcißen Kroncnblüttern und über 20 Staubgefäße», welche letztere beide auf dem Kelchrandc sitzen und bald »ach dem Verblühen mit dem Kelche abfallen. Der Pflaumcnbanm blüht im April und Mai, und seine Früchte reifen im September. ,, cl) Die Pflaume entsteht aus dem fleischig gewordenen Frucht knoten. Sie ist, wie die Blüten, kurz gestielt, hat eine eirunde Ge stalt und eine Längsfurche an der Seite. Sie ist mit einer dunkel blauen Fruchthaut bedeckt, welche einen aus Wachs bestehenden Hauch (Reif) zeigt. Dieser Wachsüberzug schützt die Pflaume vor den Ein flüssen der Witterung. Man muß denselben den abgenommenen Früchten zu erhalten suchen, sonst werden sie sehr leicht von der Fäulnis an gegriffen. (Alle Früchte sind durch einen derartigen Überzug geschützt; durch Wachs: Zwetsche, Pflaume, Schlehe, Kirsche; durch Filz: Mandel, durch samtartige Haut: Pfirsich, Aprikose. Siehe auch Birne rc.!) Im Innern erblicken wir das gelbliche, saftige und süße Fruchtfleisch und den Samen, welcher von einer steinharten Hülle umgeben (Stein frucht), länglich, breitgedrückt, mit unregelmäßigen Furchen ver sehen und ani Rande zugeschärft ist. Der eigentliche, weiße Kern hat eine längliche Gestalt und ist von einer braunen Schale umgeben. Der Pflaumenbaum erreicht ein mittleres Alter von 40 Jahren und wird jetzt in einigen hundert Spielarten (gemeine, große und Blut- zwetsche, Dattel-, Eier- und Kaiserpflaumen rc. rc.) gezogen. 4)-Die Frucht des Pflaumenbaumcs ist die Pflaume. Sic hat einen kurzen Stiel und eine eirunde Gestalt mit einer Längsfurche an der Seite Sie ist aus dem fleischig gewordenen Fruchtknoten entstanden, und ihr gelb liches, saftiges und süßes Fleisch ist von einer dunkelblauen, dünnen Frucht haut überzogen, welche zur Zeit der Reife einen weißlichen, hauchartigen