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in- Alleen.) Beobachtet, wo bei uns Pflaumenbäume stehen! Im niedern Teile des Gartens (Thalsohle), auch unter andern Bäumen an feuchten Stellen gedeiht er noch. Die Kirsche dagegen will hoch und frei stehen. Im hoher» Erzgebirge ist die Pflaume selten. Sie stammt jedenfalls aus Kleinasien und kam vor ungefähr 2000 Jahren nach Italien (zu Katos Zeiten, um 150 v. Chr.) und verbreitete sich von da aus über ganz Europa (bis zum 56. Grad nördlicher Breite); in Griechenland gedeiht sie schlecht und wird deshalb selten angebaut. Bei uns findet man sie an manchen Stellen als Wurzelschößling halb verwildert. Der Pflaumenbaum wird bei uns und in ganz Mittel- und Südcuropa in Gärten, an Spalieren und Straßen gezogen, hier und da ist er auch ver wildert. L. Ernährung, a) Der Pflaumenbaum liebt Mergel- und Lehmboden. Die Wurzeln besorgen im Gegensatz zu den Blättern die Aufnahme der mineralischen, unverbrennlichen Stoffe (Kalk, Kali, Bittererde, Kiesel-, Schwefel- und Phosphorsäure rc.), die zum Auf bau des Pflanzenkörpers unentbehrlich sind. Sie thun dies, wenn diese Stoffe sich im Boden gelöst vorfinden, nach dem Gesetze der Ausgleichung; doch enthält der Boden in der Regel nur einen ge ringen Vorrat solcher im Wasser gelöster Nährstoffe; dann ver mögen die Wurzeln sich selbst die mineralische Nahrung aufzulösen oder aufzuschließen (siehe Heft I, S. 87 ff. und Heft II, S. 143 und 44). Der Nährsaft steigt nun im Splinte des Holzkörpers empor (siehe Heft II, S. 122 ff.), und in den Blättern erfährt derselbe durch Ausscheidung des unnötigen oder öfters auch durch Zufuhr des etwa fehlenden Wassers und Zutritt der Luft (Spaltöffnungen), welche die luftförmigen Nährstoffe (Kohlensäure, Ammoniak rc.) enthält, die Umwandlung in Baustoffe (Stärkemehl, Zucker, Eiweiß rc.). Es geschieht dies insbesondere durch die Einwirkung des Sonnenlichtes. Die Baustoffe steigen dann zwischen der Rinde und dem Holzkörper abwärts und bilden hier den neuen Jahresring. ») Der Pflaumenbaum liebt Mergel- und Lehmboden imd zieht einen Teil seiner Rahrnng durch die Wurzeln als Saft ans der Erde. Derselbe steigt durch de» Splint bis in die Blatter; hier werden die in ihm enthaltenen Nahrungs stoffe durch die hinzntrctcnde Luft unter Einwirkung des Sonnenlichtes in Bau stoffe umgewandclt, die dann, abwärts strömend, zwischen Holz und Rinde jedes Jahr einen neuen Ring (Jahresring) ansetzcn, aber auch zur Bildung der Blätter, Blüten und Früchte verwendet werden. Je besser man den Pflau- mcnbaum düngt, desto fleißiger und reichlicher trägt er Früchte. b) Wodurch unterscheidet sich die Krone des Pflaumenbaumes von der des Kirsch-, Birn- und Apfelbaumes? Die Krone ist wie bei unfern meisten Laubbäumen (Birne, Apfel, besonders aber Linde, Buche, Roßkastanie, Ahorn, Esche rc.) so gebaut, daß die Blätter der-