Vorwort. Edel nannte man sonst den „freien Sinn" nnd hielt Diejenigen der größten Ohren werth, welche ihn in der Brust trugen nnd im Leben betätigten, weil man von ihnen überzeugt sein konnte, daß sie ein wahrhaft hochherziges Streben verfolgten, nicht sich, sondern Allen zum Nutzen. Wie viel dieses Adels aber fehlt doch der großen Menge derer, welche gegenwärtig „die Frei heit" auf ihre Fahne geschrieben haben. — Partei wesen nnd in vielen Fällen Gesinnungslosigkeit ist das Gepräge des Neuliberalismns, nnd nicht am wenigsten gilt das von ihm in Sachen der Religion. Die Ge fahren, die hieraus hervorzugehen dröhn, sind nm so größer, als die Menge unter „liberal" noch immer etwas Tüchtiges nnd Beachtenswertes zu verstehen ge wöhnt ist, ohne Kenntnis; zu haben von der Flachheit und Zerrissenheit, welche mit diesem Namen jetzt oft be deckt zu werden pflegt.