15 dem Stifter desselben einen großen achtungswerthen Mann, ge brauchen solche Wendungen jedoch meistenteils nur als Einleitung, um dann desto ungescheuter gegen alles Kirchliche und Religiöse überhaupt zu eifern. Thun sie es selbst aber nicht, aus Vorsicht, oder um das äußere Ansehen zu wahren, dann besorgen es mit gebrachte Schreier und Helfershelfer. Wie tief hierbei die Ueber- zeugung dieser Männer geht, wie weit ihr Heldenthum reicht, er kennt man dann, wenn man unverdrossen ihre ganze Laufbahn verfolgt und sie endlich vor dem Staatsanwalt stehen sieht. Hier erscheinen sie in einem ganz andern Licht und haben namentlich von ihrem Pathos viel eingebüßt. Sie suchen diese und jene Ausrede, um der Anklage sich zu entziehen und wollen in der Regel Verschiedenes nicht gesagt haben, was ihnen zur Last ge legt wird. Wer ein Reformator sein will, muß mehr Entschlos senheit besitzen und zugleich eine deutlichere Vorstellung von dem, was er beabsichtigt, als diese Leute. Eine große Anzahl von ihnen muß man freilich mehr be klagen, als Vcrurtheilen. Aufgewachsen unter dein Volke, vermögen sie wohl dessen Redeweise und Bedürfnisse zu verstehen ; aber wie diese Bedürfnisse zu befriedigen seien, das wissen sie nicht. Ge drängt von einem gewissen Verlangen nach dem Bessern, nach einer größeren Bildung und Freiheit, hören oder lesen sic die aufregen den Gedanken der Agitatoren, und geben nun so viel davon nach ihrer Art wieder, als sie Halbwegs verstanden, oder wenigstens im Gedüchtniß behalten haben. Die eigentlichen Anzettler sind die, welche wohl eine bessere Einsicht haben und vorbereiten könnten, aber es für ihre Zwecke Vortheilhafter erachten, das Volk durch aufrührerische Pläne zu erregen und gegen das Bestehende mit Miß trauen zu erfüllen. Mehr unschuldiger Natur, als diese Fanatiker des Egoismus sind die bei Gastmählcrn, zur Geburtstagsfeier des Kaisers, oder sonst eines großen Mannes, bei Fahnenweihen oder Denkmalent-