II stückeln und zuletzt die christliche Gemeinschaft in Sccten aufzulösen. In alle confessionclle Streitigkeiten der Katholiken und Protestan ten mengen sie ihre Meinung mit ein und machen so durch Wort und Schrift das Glaubensbekenntniß der großen Masse. Wie an der Presse betheiligen sich die Juden auch an dem parlamentarischen Leben mit vielem Geschick. Sie nehmen Theil an der modernen Gesetzgebung, die mehr und mehr zur Gesetzes fabrikation ausartet und arbeiten daran, dem Staat eine absolute Gewalt über die Kirche zu verleihen. Thätige Mithelfer finden sic an den „Nationalliberalen", die ein recht frappantes Beispiel sind für die Oberflächlichkeit des gegenwärtigen Liberalismus, der nach Partei interessen handelt, aber nicht nach feststehenden Grundsätzen. Diese Nationalliberalen reden keck über Religion und Kirche und doch haben nur die Wenigsten von ihnen Verständnis; und klare Einsicht nach dieser Seite hin. Mit donnernder Rede eifern sie über den unfehlba ren Papst und beten selbst den unfehlbaren Bismarck an, vielleicht mehr, als diesem immer angenehm sein dürfte. Recht bequem schwimmen sie mit dem allgemeinen Strom und, was sie sonst immer den Orthodoxen vorwarfen, daß diese fromm wären, um Carriöre zu machen, das fällt auf sie zurück, da ihr Liberalismus, anstatt irgend eine Gefahr für sie mitzubringen, vielmehr verschie dene Vorthcilchen in sich birgt. Sie entrüsten sich über die Hie rarchie im katholischen wie Protestantischen Kirchenthum, sind aber selbst so voll Anmaßung, so voll Partcidünkel und Herrschsucht, das; das Wort „Freiheit" in ihrem Munde zur schamlosesten Lüge wird. Kein Gesetz kann berathen und erlassen werden, das in Folge ihrer Mitwirkung oder der Concessionen, welche die Regie rungen ihnen machen, nicht verquickt würde mit dem sogenannten „Gemeindeprincip", mag cs nun passen oder nicht. Sie haben die ernste Arbeit der Gesetzgebung zum Schablonenwcrt machen helfen, sind nebenbei fleißig unter die Gründer gegangen und kön nen es nicht gut vertragen, wenn ihnen Jemand die Wahrheit