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Schwimmens, hauptsächlich aber auf dem Lande. Beobachte die Schwimmvögel beim Betreten des Landes! — Jeder derselben richtet sich, sobald er das feste Land betritt, gerade auf und schüttelt durch Schlagen mit den Flügeln und Zucken der Haut so viele der an seinem Gefieder hängenden Wassertropfen ab als möglich. Er lockert sodann mit dem Schnabel das -ganze Gefieder und schüttelt es nochmals ab; damit fährt er so lange fort, bis ihm sein Federkleid trocken genug erscheint. Nun beginnt die schon beschriebene Einfettung des Ge fieders. Flügel und Vorderbrust werden dabei mit ganz besonderer Sorgfalt behandelt, ebenso die Steuerfedern, mit denen gewöhnlich die ganze Arbeit beendet wird. Die große Beweglichkeit seines Halses macht es dem Bogel möglich, alle Federn seines Körpers, mit alleiniger Ausnahme derer des Kopfes und Oberhalses, einzufetten. Er reibt aber diese letzteren so lange auf den bereits eingefetteten Federn der Brust, des Nackens und der Vorderflügel, bis sie auch eine für sie genügende Menge Öl empfangen haben (beobachte diese Bewegungen bei den Gänsen und Enten). Daß sie aber doch weniger gut eingeölt sind als die übrigen Federn, ersieht man daraus, daß nach öfterem Tauchen der Wasservögel die Kopf- und Halsfedern am ehesten durch näßt sind und struppig werden. „Nach vollendetem Bade und abgethaner Reinigung fühlt sich der Vogel wohl. Beides ist ihm dringendes Bedürfnis, und er erkrankt, wenn er dasselbe nicht befriedigen kann. So sorgsam viele sonst das Wasser meiden und namentlich vor dem Regen fliehen, so lebhaft be treiben sie ihre täglichen Reinigungen. Ist dann das Putzgeschäft beendet, so verträumen sie gern noch eine kurze Zeit im Vollgenuß ihres Wohlseins. Man sieht sie dann oft in möglichst bequemer Körperlage sich sonnen (Tauben, Gänse, Enten rc.)." Nach der vollendeten Verdauung beginnt das Geschäft der Reinigung. Die meisten Vogel baden sich im Wasser; bei manchen muß Sand, Staub oder im Winter der Schnee das Wasser ersetzen. Nach dem Bade wird das Gefieder sorgfältig geglättet, cingcfettet und so zu eruentcm Gebrauche her- gcrichtet. Darnach pflegen viele noch kurze Zeit der Ruhe. i>. Abendmahlzeit und Geselligkeit. Gegen den späteren Nachmittag hin ist der Halbschlummer be endet, der Inhalt des Kropfes in den Magen befördert, und der Vogel muß auf Ersatz denken. — Es giebt allerdings, wie schon er wähnt, Vögel, welche den ganzen Tag jagen und fressen (Insekten fresser, bes. Schwalben), auch solche, welche sich im Gegenteil mit einer Mahlzeit begnügen (Geier, Geieradler, die nach Brehm haupt sächlich in der größten Mittagsglut und sich dann immer ordentlich voll fressen, oder die Kraniche im Sudan, die nur früh morgens die Getreidefelder besuchen, aber auch mit bis zur Zunge gefülltem Magen