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sehr lärmend und lebhaft gebaren können. Der Sperling ist gefräßig und dreist; er mengt sich unter das Hofgeflügel, kommt ungebeten beim Hofhunde rc. zu Gaste, leere Drohungen (Strohmänner, Klapper mühlen rc.) beachtet er bald nicht mehr; bunte Lappen und Federn, welche man über die Beete spannt, halten ihn nur etwa ein oder zwei Tage ab; dabei ist er jedoch scheu und mißtrauisch. Die Not des Winters kann ihn wohl dahin bringen, fein Futter auf Fenster stöcken zu suchen, aber selten bei geöffnetem Fenster, und hat er gar Nachstellungen erfahren, fo vermag ihn schon das ungewöhnliche Öffnen eines Fensters, scharfes Anblicken einer verdächtigen Person, das Zielen nach ihm, etwa mit bloßem Stocke, zu verscheuchen. Die Nähe der Menschen hat ihn nicht, wie die Feldtaube, halb zähmen können, sondern nur listiger und verschlagener gemacht. Frauen fürchtet er weniger als Männer, Knaben am meisten. Im Winter macht ihn die Not zwar zutraulicher, aber niemals sorglos; er erwidert die friedliche Duldung und die Wohlthat von feiten des Menschen nie mit rückhaltslosem Vertrauen. Groß ist die Liebe zu seinen Jungen, sie kann ihn selbst dazu bringen, die Sorge um seine eigne Sicherheit zu vergessen. Fängt man ihn jung ein, so läßt er sich wohl auch zähmen. b) Er ist gesellig, lärmend und lebhaft, gefräßig und dreist, dabei auch scheu und mißtrauisch, doch macht die Not des Winters ihn zutraulicher. Seine Jungen liebt er außerordentlich. I". Keindc. Am meisten stellt ihm der Sperber (Finkenhabicht), insbesondere das Männchen desselben nach. (Ich habe selbst beobachtet, wie ein solches einen Sperling über der belebten Straße einer volkreichen Stadt aus der Luft' erbeutete.) Doch fällt er gelegentlich auch dem Habicht, Bussard, dem großen Würger oder einer Elster zur Beute. Sobald sich einer dieser Feinde blicken läßt, erschallt der Warnruf von feiten eines älteren Männchens, und alle suchen Schutz in den Woh nungen der Menschen oder verbergen sich auch in dicken Dornenzäunen (wie bei uns an der Bahnhofstraße rc.), wohin ihnen diese nicht zu folgen vermögen. Unter den Vierfüßlern stellt ihnen am eifrigsten die Katze (es ist oft ergötzlich anzusehen, wie diese sich müht, ihn zu überlisten, und er ihr doch zu entgehen weiß) und der Brut insbe sondere der Marder, das Wiesel und sogar die Ratte nach. Seine Feinde sind die Katzen, Marder, Wiesel und Ratten, besonders aber die Raubvögel, Würger und Elstern. Würdigung. u) Der Spatz vertilgt insbesondere im Frühjahre während der ersten Brut eine große Menge schädlicher Insekten, doch lange nicht 5*