Der Haussperling. 61 Littcratur: E. A. Rotzmühler, Aus der Heimat. Jahrg. 1859. S. 151 bis 156. — H. Wagner, Entdeckungsreisen in Haus und Hof. S. 29—35. Bolkspoesie: I. Reime. 1. Sperling ist ein kleines Tier, Hat ein kurzes Schwänzchen, Sitzt vor HänSchenS Kammerthiir, Macht ein Reverenzchen. K. Simrock. II. Tiersprache. 1. Ziep, ziep, ziep, 3. Dieb, Dieb! (KirschenPflücker.) Sind die Kirschen noch nit bald Riep, riep, riep? 4. Zwilch, Zwilch! (Vogelscheuche.) 2. Bielstein, Bielstein, Bielstein! 5. Hübsch, Hübsch! (Auf dem Kirschbaume sitzend.) III. Sprichwörter. 1. Besser ein Sperling in der Hand, als zehn (eine Taube, Kranich, Storch) auf dem Dache. 2. Besser ein Sperling in der Hand, als ein Rebhuhn im Strauch. 3. Besser ein Sperling heute, als ein Haselhuhn morgen. 4. Ein kluger Sperling nistet am Scheunendach. 5. Wenn ein Sperling nisten will, sucht er viele Löcher. 6. Einen alten Sperling fängt man nicht mit Spreu. 7. Ein Sperling verherrlicht die Nach tigall. 8. Aus dem Sperling wird kein Falk, und wenn er noch so hoch fliegt. 9. Ein Sperling fliege noch so hoch, kein Adler wird er doch. 10. Sperlinge schießt man nicht mit Kanonen. 11. Sperlinge mit Hanfsamen vertreiben wollen. 12. Wer die Sperlinge scheut, wird kein Korn säen. 13. Er jagt die Sperlinge aus des Nach bars Gerste und läßt die eigenen Kirschen fressen. 14. Auch dem Spatz gefällt sein Gefieder. 15. Er hat Sperlinge unter der Mütze. 16. ES ist ein weißer Sperling. IV. Gebräuche. Sperlingshochzeit: serbisch am Balentinstag, 14. Februar; wendisch den 25. Januar. II. Lehrgang: Der Körperbau im Lichte der Lebensweise. Hl. Ergebnisse und Präparation. V. Sei mal und Aufenthaltsort. u) Der Sperling ist bei uns gemein; er ist überall zu finden, wo unsere Getreidearten angebaut werden (Kornsperling), und geht auch nach Norden nur so weit, als noch Getreidebau getrieben wird. Darum fehlt er auch in reinen Waiddörfern (Thüringer Wald, höchstes Erzgebirge). In Reitzenhain z. B. ist er lange nicht so häufig als bei uns. (Die Bauern aus dem fetten Ostkreife des Altenburger- Landes verspotten die „Walddörfler" des Westkreifes: „Ihr kunnt jo