werden mit Zweigen verdeckt und ein kleineres lebendes Tier (junge Ziege re.) als Lockspeise darauf gebunden. Oder sie töten ihn auf Treibjagden. Doch ist das letztere ziemlich gefährlich, und es kommt dabei nicht selten vor, daß mehrere Menschen schwer ver wundet werden oder gar ums Leben kommen. Seit es verbesserte Feuerwaffen giebt, lauern ihm auch einzelne Jäger auf und erschießen ihn aus dem Hinterhalte. Auch diese Art der Jagd ist sehr gefährlich. Berühmte Löwenjäger waren der Schotte Gordon Cumming, welcher fünf Jahre lang die nördlich vom Cap gelegenen Länder durchstreifte, und der Franzose Jules Gerard, Offizier im 3. Spahis-Regiment, welcher sich durch seine Löwenjagden in Algier das Kreuz der Ehren legion samt anderen Beweisen der Anerkennung verdiente. In Algier betrug das Schußgeld für einen erlegten Löwen ursprünglich 100 Franken; es ist aber, seit die Jagd von den Einheimischen so wohl als von den Ansiedlern regelmäßiger betrieben wird, auf 50 Franken herabgesetzt worden. Die Löwenhaut wandert, wenn sie nicht der befehlshabende General, welchem sie zuerst angeboten wird, erwirbt, gegen den Preis von 100 bis 150 Franken zu einem Gerber. Dieser verkauft sie, als Teppich verarbeitet, durchschnittlich für 400 Franken an Durchreisende. Das Fleisch bekommt der Schlächter, welcher das Pfund zu einem halben Franken verkauft; denn auch die KuMiäM^Anießen dasselbe. Auf solche Weise verdient also ein glück licher Löweniäger durch seinen Schuß ungefähr 300 Franken: — für MineMAkAber eine ungeheure Summe, für die er gern sein Leben wagt. Die Jungen des Löwen fangen die Araber ebenfalls in Fall- ^ruhey, qdt» sie folgen der Fährte bis zur Höhle und rauben sie in Abwesenheit der Alten; doch ist es nicht selten vorgekommen, daß sie dabei von den unvermutet zurückkehrenden Eltern zerrissen wurden. Ein so gefangener junger Löwe wird mit 50—150 Franken bezahlt. Der Löwe richtet außerordentlichen Schaden an, darum fängt man ihn in Gruben und tötet ihn auf Treibjagden; auch lauern ihm einzelne Jäger auf und schießen ihn. Sein Fleisch wird gegessen, und sein Fell verarbeitet man zu Decken. hi. Geschichtliches. Zur Zeit der alten Römer waren die Löwen in Nordafrika so häufig, daß ganze Städte um ihretwillen verlassen werden mußten; darum konnte Cäsar 400, Pompejus sogar 600 Löwen im Circus kämpfen lassen. Hadrian tötete im Circus zu seiner Belustigung oft 100 Löwen auf einmal. Markus Aurelius ließ ihrer 100 mit Pfeilen erschießen. Dadurch wurde ihre Zahl bald so vermindert, daß man die Tötung in Afrika verbot, um nur noch eine genügende Anzahl für die Circuskämpfe zu haben. — Der Karthager Hanno war der erste, welcher einen gezähmten Löwen mit den Händen regierte. Er