der Oberlippe des Maules stehen lauste Tasthaare und in demselben große, starke Zähne. Mit den langen spitzen Eckzäyncn hält er die Beute fest und mit den zackigen Rcitzzähnen zermalmt er dieselbe. Die Zunge endlich ist von lauter kleinen Stacheln rauh. I). Vermehrung. Die Löwin bekommt jedesmal ein bis sechs, gewöhnlich jedoch nur zwei bis drei Junge. Die Tiere kommen mit offenen Augen zur Welt und haben dabei etwa die Größe einer halb erwachsenen Haus katze. Sie haben weder eine Mähne noch eine Schwanzquaste, sondern sind mit wolligen, graulichen Haaren bedeckt und am Kopfe und an den Beinen schwarz gefleckt, an den Seiten, über dem Rücken und am Schwänze aber mit kleinen schwarzen Querstrichen gebändert und auf dem Rückgrat schwarz gezeichnet. Sie sind in der ersten Zeit ihres Lebens ziemlich unbeholfen, lernen erst im zweiten Monate gehen, und die Mutter überwacht sie mit größter Zärtlichkeit (spielt auch mit ihnen, ähnlich wie eine alte Katze mit ihren Jungen). An fangs miauen sie ganz wie die Katzen, später erst wird ihre Stimme stärker und voller. Während des ersten Jahres verschwinden die Flecken und Streifen des Felles, und sie erreichen am Ende desselben die Größe starker Hunde. Im Alter von vier Monaten beginnen sie aus dem Lager zu gehen, und die Alten tragen ihnen das Futter zu; ein halbes Jahr alt, begleiten sie schon ihre Eltern auf kleineren Raubzügen; von acht Monaten an fallen sie schon selbständig kleine Säugetiere (Ziegen, Schafe rc.) an, und zwei Jahre alt, töten sie dann auch Pferde und andere große Wirbeltiere. Im zweiten Jahre ist ihre Grundfarbe ein gleichmäßiges Fahlgelb geworden, und im dritten Jahre machen sich beim Männchen die Anfänge der Mähne bemerklich; doch erst im sechsten bis achten Jahre sind sie vollständig erwachsen und ausgefärbt. Man kennt zwar Fälle, daß Löwen in der Gefangenschaft bis 70 Jahre gelebt haben (der Löwe Pompey, welcher im Jahre 1760 starb, war über 70 Jahre im Tower ein gesperrt gewesen, und ein anderer Löwe starb ebendaselbst in einem Alter von 63 Jahren), doch werden sie da, auch bei der besten Pflege, bald greisenhaft. Für gewöhnlich wird der Löwe wohl nur 30 bis 40 Jahre alt. In neuerer Zeit ist es schon öfter gelungen, ihn auch in der Gefangenschaft zur Fortpflanzung zu bringen. Die Löwin bekommt jedesmal ein bis sechs sehende Junge, welche sic anfangs sängt und die dann mit frischem Fleische gefüttert werden. Sind sic acht Monate alt, so beginnen sic schon mit auf Raub auszugchen; doch sind sic erst mit dem achten Jahre vollständig erwachsen. Der Löwe wird 3V bis 46 Jahre alt.