denn er verläßt während desselben sein Lager fast nur gezwungen; doch kommt es zuweilen vor, daß man ihn auch bei Tage im Dickicht Herumschleichen oder auf einem erhabenen Punkte lagern und Um schau halten sieht. Für gewöhnlich jedoch verläßt er sein Lager erst nach Sonnenuntergang und läßt dabei in der Regel ein leises tiefes Stöhnen hören. In tiefer Nacht hört man dann oft sein schreckliches Gebrüll, welches unter der gesamten Tierwelt einen ungeheuren Auf ruhr erregt (Löwenritt von Freiligrath.). Es ist also ein nächt liches Tier. d) Er hält sich daselbst in den Wüsten »nv Wäldern ans. Am Tage ruht er in seinem Lager, und des Nachts geht er auf Raub aus. o) Zu seinem Aufenthaltsorte Paßt vor allem seine Farbe; es ist die Wüstenfarbe, rötlichgelb oder fahlbraun. Hier und da endigen die Haare in schwarzen Spitzen oder sind völlig schwarz. Der er wachsene männliche Löwe trägt (vom 4. Jahre an) am Kopfe, Halse und über die Schultern hinab bis fast zur Hälfte des Rückens und der Seiten eine starke und dichte Mähne. Auch der Unterleib trägt noch in seiner ganzen Länge lange Haare. Die Mähne ist meist dunkler als die übrige Behaarung, oft fast schwarz. An der Beschaffenheit der Mähne erkennt man die Heimat des Löwen. Am übrigen Körper ist der Pelz kurz und glatt. — Diese Bedeckung erleichtert es ihm sehr, sich vor seiner Beute zu verbergen. «) Der ganze Körper ist mit kurzen branngelbcn Haaren bedeckt; das Männchen hat vom vierten Jahre an nm Kopf und Hals eine etwas dnnklcre Mähne. I!. Wewegnng. g.) Betrachte einen Löwen im Käfig der Tierbude oder des Tier gartens, während er auf und ab geht! Sein Gang ist langsam und würdevoll. In der Freiheit läuft er schneller als ein Pferd. Brehm berichtet, daß berittene Jäger einen mit einem Kalbe im Maule da voneilenden Löwen fünf Stunden lang verfolgten, ohne ihn einholen zu können. Er vermag Sprünge von 8 in Weite auszuführen; ja über 3 in hohe Umzäunungen springt er noch mit einer Beute im Maule. Dem Naturforscher Brehm wurde im Sudan eine über 2,50 in hohe Dvrnumzäunung (Seriba, eine 2,50—3 ni hohe und dabei 0,90—1,20 in dicke, aus den stachligen Zweigen der Mimosen geflochtene Umzäunung) gezeigt, über welche ein Löwe mit einem 2 jährigen Rinde im Rachen hinweggesprungen war. ») Sein Gang ist langsam und würdevoll; er läuft schneller als ein Pferd, kann über 8 m weit springen und vermag mit der Beute im Maule noch über 3 m hohe Umzäunungen wegzuscizcn. d) Sein Körper ist demgemäß gebaut; denn er wird 1,4—2,3 in lang und bis 1 in hoch, ist also so groß wie ein junger Stier. Sein