52 L. Tierkunde. 12. Dem toten Löwen wollen die Hasen den Bart raufen (tritt selbst der Esel mit Füßen). 13. Die Löwen sind fort, nun spielen die Hyänen. 14. Ein Löwe im Hause, ein Hase vor der Thür. 15. Löwe im Munde, Hase im Herzen. 16. Was der Löwe nicht kann thun, das thut der Fuchs. II. Lehrgangr Der Körperba Ergebnisse nnv Präparation. 17. Wo die Löwenhaut nicht kann hin langen, da muß man einen Fuchs pelz hinan knüpfen. 18. Sich in eine Löwenhaut hüllen. 19. Nicht in jeder Löwenhaut steckt ein Löwe. 20. Das ist der Löwe des Tages. 21. Einen toten Löwen töten. 22. Der hat einen Löwenmut, der nicht Gewalt dem Schwächern thut rc. Wander. im Lichte der Lebensweise. Keimat und Auftnlßaltsort. a) In alten Zeiten war der Löwe viel verbreiteter als jetzt, wo er aus den stärker bevölkerten Gegenden durch die Kultur und ins besondere durch die Wirkung der Feuergewehre bereits verdrängt ist. Zu den Zeiten der alten Römer fand man ihn nicht nur in ganz Afrika und Südwest-Asten, sondern sogar auf Sicilien, in Griechen land und Macedonien. Aus Europa ist er schon seit anderthalb tausend Jahren vollständig verschwunden; aber auch Vorderasien kennt ihn nicht mehr, und in Ägypten und fast an der ganzen südlichen Küste des Mittelmeeres ist er verschwunden. In der ganzen Berberei (Marokko, Algier, Tunis, Tripolis und Fezzan) lebt er zwar noch (Berberischer Löwe), ist aber gegen früher Viel seltener geworden; ebenso ist es im Kaplande. Doch findet er sich im Sudan, am Senegal und in den übrigen Gegenden Afrikas noch zahlreich genug; auch in Asien ist er keineswegs ausgerottet, sondern noch in Persien (per sischer Löwe), am Euphrat und Tigris und in der indischen Landschaft Guzerate (Gudschrat) südlich von der Mündung des Indus (dieser Löwe ist ohne Mähne) daheim. «) Der Löwe ist ein ausländisches Raubtier; denn er lebt in Afrika und einigen Teilen des westliche» Asiens. d) Er hält sich in Wüsten und Wäldern auf. Des Tages über ruht er in seinem Lager; dieses befindet sich entweder in eineni Dickicht oder in einer Höhle. Er lebt darin meist einzeln; wie alle Räuber, hält er darauf, sein eigenes Jagdgebiet zu haben (denn er bedarf so viel Nahrung, daß sich eine große Anzahl von seinesgleichen in einer Gegend nicht lange würde ernähren können), ohne jedoch der Nahrung wegen gerade mit seinesgleichen in Streit zu geraten. Viel mehr kommt es nicht selten vor, daß sich mehrere zur Jagd ver einigen. Nur wenn Junge vorhanden sind, hält sich, bis zu einem gewissen Alter derselben, die Familie zusammen. Höhere Gebirge scheinen ihm weniger zuzusagen, dagegen breite waldige Thäler seine Lieblingsaufenthalte zu sein. Bei Tage begegnet man ihm sehr selten;