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gelangt durch den Genuß rohen Schweinefleisches in das Verdauungsrohr des Menschen und bewirkt daselbst allerlei Verdauungsstörungen. Ob jemand den Bandwurm in seinem Darme mit herumträgt, kann er nur dann mit Sicherheit wissen, wenn Teile dieses Tieres wirklich mit dem Stuhle entleert werden. Die Abtreibung muß ebenfalls unter Leitung eines Arztes geschehen. In der Leber des Menschen findet sich zuweilen noch der Leberegel (vistoma llkpätieum ll>.) und der Blasenwurm (Lvllinooöoous llämiiris L.). Der letztere ist die Larve eines Hundebandwurmes (Tavnia selllnoeüeeus 8ieb.), und an der durch ihn verursachten Krankheit stirbt in Island der Bevölke rung. Dies hat insbesondere seinen Grund in dem Zusammenleben der Isländer mit ihren Hunden. Ebenfalls durch Zusammenleben mit Hunden gelangt in die Leber des Menschen die Larve (kentästomum clentieulätum Leuelc.) eines wurm artigen Spinnentieres (ksntüstomum taenioickes l/suolc.), welches in den Stirn- und Nasenhöhlen des Hundes lebt. Es ist darum nicht nur ekelhaft, sondern auch schädlich, wenn Kinder und auch Erwachsene sich den Mund oder die Rase von Hunden ablecken lassen, und manche Menschen mußten schon ihre über triebene Zärtlichkeit für Hunde mit dem Leben bezahlen. kslj. 2. Die Bauchmuskelwand hat insbesondere drei Stellen, an denen sich kleine Öffnungen befinden, welche sich durch Beiseitetreten der Muskeln erweitern können. Treten dann Teile des Darmrohres und Netzes durch dieselben nach außen unter die Haut, so wird dieses Hervortreten Bruch, Bauchbruch, Bruch schaden genannt. Nach der Gegend, in der Brüche hervortreten, unterscheidet man Leisten-, Schenkel- und Nabelbrüche, nach dem Inhalte Netz- und Netzdarm brüche. Manche Brüche sind angeboren. Plötzlich und durch eine einzige An strengung entsteht (nach I>r. Bock) kein Bruch, wohl aber durch fortgesetzten Zug oder Druck. Man bemerkt die Bruchschäden gewöhnlich erst, nachdem sie schon längere Zeit bestanden haben, infolge von Schmerz an der Bruchstelle beim Heben, Husten, Niesen, Gähnen rc. Als Bruch ist eine Geschwulst am Unterleibe zu erkennen, wenn sie beim Drucke, oder wenn der Mensch sich auf den Rücken legt, von selbst vergeht, beim Husten oder Pressen aber wieder zum Vorschein kommt. Beschwerden, welche ein Bruch herorrufen kann, sind träger Stuhlgang, schmerz haftes Ziehen in der Geschwulst, Kolikschmerzen rc. Gefährlich kann er werden bei Einklemmung, so daß dem Darminhalte der Weg versperrt wird, wodurch, wenn der Bruch nicht bald zurückgebracht werden kann, leicht eine gefährliche Bauchfellentzündung entsteht. Die Krankheitserscheinungen können sich bis zum Kotbrechen steigern. Gelingt es nicht, den Bruch zurückzubringen, so muß dies durch einen Einschnitt (Operation) geschehen; im andern Falle wird die Darmstelle brandig, und der Mensch muß sterben. Durch Tragen eines Bruchbandes hält man den Bruch zurück, ja bei jugendlichen Personen kann man dadurch sogar eine völlige Heilung veranlassen. l>». 3. Die Krankheiten der Berdauungswerkzeuge zeigen sich s.) als Entartung und Lockerung der Schleimhaut der Mundhöhle und der Schlingwerkzeuge, bekannl als Mundfäule oder Skorbut und soge nannte Schwämmchen (besonders bei kleinen Kindern); b) als Entzündung der Schleimhaut (Katarrh), welche sich dann auch der Schleimhaut der Luftwege mitteilt; o) als Entzündung der Mandeln und des weichen Gaumens (Bräune und Diphtheritis), welche auch auf die Luftwege übergreift und oft eiterig und brandig wird. Wie man durch vernünftige Lebensweise seine Schleimhaut kräftigen und sich und die Seinen vor diesen Krankheiten bewahren kann, ist in den Gesund heitsregeln (hier und Heft I, Zähne) im allgemeinen gezeigt. Treten sie dennoch auf, so muh der Arzt das Nötige anordnen. ä) Auch die Schleimhaut des Magens wird öfter von Entzündungen (Katarrh) befallen, die sich bis zu Magengeschwür und Magenkramps steigern können;