28 Menschenkunde. turnen, baden und schwimmen); auch geistige Arbeiten (wie das Lernen; denn sie lenken das Blut nach dem Gehirn) sind sofort nach der Mahlzeit schädlich. Wir sehen auch an den Tieren (Wieder käuern, Vögeln rc.), daß sie nach der Mahlzeit ruhen oder doch jede starke Bewegung meiden. Auch bei uns giebt sich nach dem Essen eine Neigung zum Schlafe kund. Ist dies in bedeutendem Maße der Fall, so war die Mahlzeit zu reichlich. Der gefüllte Magen drückt dann auf die große Körperschlagader und bewirkt in der oberen Körperhälfte eine Blutüberfüllung, welche sich durch schnelleres Atmen, rotes Gesicht und Neigung zum Schlafe kund giebt. Für dicke Leute, deren Körperbau Neigung zu Schlaganfällen bekundet, ist es jeden falls schädlich, nach dem Essen zu schlafen; daher auch die einander widerstreitenden Sprichwörter über das Schlafen nach der Mahlzeit. 4. Vermeide, dich sofort nach der Mahlzeit körperlich oder geistig an zustrengen! III. Anschlüsse. 1. Erkläre hierher gehörige Sprichwörter! 2. Inwiefern ist der Magen zweckmäßig eingerichtet u) für diese mechanische und b) für diese chemische Thätigkeit? 3. Warum ist es unmöglich, daß, wie die Leute fabeln, höhere Tiere (Frösche, Schlangen), die lebend oder im Eizustande in den Magen gelangt seien, daselbst leben können? Magensaft, Wärme! Niedere Tiere (Eingeweidewürmer) vermögen dies allerdings, und die durch ihre Anwesenheit verursachten Beschwerden riefen diese Fabeln hervor! 4. Woher kommt das Ausstößen nach einer Mahlzeit rc. 3. Die Darmverdauung. I. Lehrmittel re. siehe: Die Ausnahme der Speisen rc. Volkspoesie: I. Sprichwörter. 1. Laß dir die Galle nicht über die Leber laufen. 2. Wer Galle im Munde hat, dem schmeckt alles bitter. 3. Er hat keine Galle im Leibe. 4. Er hat seine ganze Galle über ihn ausgeschüttet. 1. Er hat eine durstige (trockene) Leber. 2. Er hat etwas auf der Leber. 3. Frisch von der Leber weg reden. 1. Mäßigkeit führt das Leben weit. 2. Mäßigkeit ist die beste Arznei. 3. Arbeit, Mäßigkeit und Ruh schließt dem Arzt die Thüre zu. 1. Iß, was gar ist, trink, was klar ist, sag, was wahr ist. 2. Essen ist leichter als verdauen. 3. Essen und Trinken sind des Todes beste Diener.