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29 heilige Geist gegeben wird, so wird auch das Her; geschickt, gute Werke zu thuu. Denn zuvor, dieweil es ohne den heiligen Geist ist, so ist es zu schwach, dazu ist es ins Teufels Ge walt, der die arme, menschliche Natur zu viel Sünden treibet, wie wir sehen in den Philosophen, welche sich unterstanden, ehrlich und unsträflich zu leben, haben aber dennoch solches nicht ansgcricht, sondern sind in viel größere öffentliche Sünde gefallen. Also gehet es mit dem Menschen, so er außer dem rechten Glauben ohne den heiligen Geist ist und sich allein durch eigene menschliche Kräfte regieret. Derhalben ist die Lehre vom Glauben nicht zu schelten, Laß sie gute Werke verbiete, sondern vielmehr zu rühmen, daß sie lehre, gute Werke zu thun und Hilfe anbiete, wie man zu guten Werken kommen möge. Denn außer dem Glauben und außerhalb Christo ist menschliche Natur und Pcrmögeu viel zu schwach, um gute Werke zu thun, Gott anzurnfen, Geduld zu haben im Leiden, den Nächsten zu lieben, befohlene Aemter fleißig auszurichten, gehorsam zu sein, böse Lust zu meiden. Solche hohe und rechte Werke mögen nicht geschehen ohne die Hilfe Christi, wie er selbst spricht Joh. 15, 5: Ohne mich könnt ihr nichts thun. iA. C.) 14. Pan der christlichen Kirche und dem alleinigen Haupt der Kirche und vam Papst. Es wird auch gelehrct, daß alle Zeit müsse eine hei lige christliche Kirche sein und bleiben, welche ist die Versammlung aller Gläubigen, bei welchen das Evangelium rein gepredigt und die heiligen Sacramente laut des Evan- gelii gereicht werden. Tenn dieses ist genug zu wahrer Einigkeil der christlichen Kirche, daß da einträchtig nach reinem Verstand das Evangelium gepredigt und die Sacra mente dem göttlichen Wort gemäß gereicht werden. Und ist nicht noth zu wahrer Einigkeit der christlichen Kirche, daß allenthalben gleichförmige Ceremonicn, von den Menschen eingesetzt, gehalten werden, wie Paulus spricht Ephes 4, 5.6: Ein Leib, ein Geist, wie ihr berufen seid zu einer lei Hoffnung enres Berufs, ein Herr, ein Glaube eine Taufe.