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zwei die vornehmsten Stücke in der Bnße sein: die Reue und der Glaube. (A.) Von der Beichte wird also gelehrct, daß man in der Kirche Privatabsolution erhalten und nicht fallen lassen soll, wiewohl in der Beichte nicht noth ist, alle Missethat und Sünde zu erzählen, dieweil doch solches nicht möglich ist. Psalm 19, 13: Wer kennet die Missethat? (A. (5.) Die Beichte behalten wir auch nm der Absolution willen, welche ist Gottes Wort, dadurch uns die Gewalt der Schlüssel losspricht von Sünden. Darum wäre cs wider Gott, die Absolution aus der Kirche abzuthun. Diejenigen, so die Absolution verachten, die wissen nicht, was Vergebung der Sünde ist oder was die Gewalt der Schlüssel ist. Von dem Erzählen aber der Sünden haben wir oben in unserm Bekenntnis; gesagt, das; wir halten, es sei von Gott nicht geboten. Denn daß sie sagen, ein jeglicher Richter muß erst die Sachen und Gebrechen hören, ehe er das Urtheit spreche, also müssen erst die Sünden erzählet werden w., das thut nichts zur Sache. Denn die Absolution ist der Befehl, loszusprcchen und ist nicht ein neu Gericht, Sünde zu er forschen. Denn Gott ist der Richter, der hat den Aposteln nicht das Richteramt, sondern die Gnadenepccntion befohlen, diejenigen loszusprcchen, so es begehren und sie zn entbinden und zu absolviren von Sünden, die uns nicht einfallen. Darum ist die Absolution eine Stimme des Evangclii, da durch wir Trost empfangen und ist nicht ein Urtheil oder Gesetz. (A.) Die Gewalt nun der Schlüssel, die verkündiget uns durch die Absolution das Evangelium. Denn das Wort der Absolution verkündiget mir Friede und ist das Evangelium selbst. Darum, wenn wir vom Glauben reden, wollen wir die Absolution mit begriffen haben. Denn der Glaube ist aus dem Gehör und wenn ich die Absolution höre, d. i. die Zusage der göttlichen Gnade oder das Evangelium, so wird mein Herz uud Gewissen getröstet. Und dieweil Gott durch das Wort wahrlich neues Leben und Trost ins Herz giebt, so werden auch durch die Gewalt der Schlüssel wahrhaftig hier auf Erden die Sünden losgezählet also, daß sie vor Gott im Himmel los sind, wie der Spruch lautet: Wer euch höret, der höret mich. Darum sollen wir das