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Auch wird gelehret, daß unser Herr Jesus Christus am jüngsten Tage kommen wird, zu richten und alle Todten auferwecken, den Gläubigen und Auserwählten ewiges Leben und ewige Freude geben, die gottlosen Menschen aber und die Teufel in die Hölle und ewige Strafe verdammen. Der- halben werden die Wiedertäufer verworfen, welche lehren, daß die Teufel und verdammten Menschen nicht ewige Pein und Qual haben werden. Ferner werden verworfen etliche jüdische Lehren, die sich auch jetzund ereignen, daß nämlich vor der Auferstehung der Todten eitel Heilige und Fromme ein welt lich Reich haben nnd alle Gottlosen vertilgen werden. (A. C.) 1V. Vom Gesetz und Evangelium. Die ganze Schrift, beide alten und nenen Testaments, wird in die zwei Stücke getheilt und lchrer diese zwei Stücke, nämlich Gesetz und göttliche Verheißungen. Denn an etlichen Orten hält sie uns vor das Gesetz, an etlichen beut sie Gnade an durch die herrlichen Verheißungen von Christo. (A.) Wir glauben, lehren und bekennen, daß das Gesetz sei eine göttliche Lehre, welche lehret, was recht und Gott wohlgefällig und strafet alles, was Sünde lind Gottes Willen zuwider ist. Darum denn alles, was Sünde strafet, ist und gehört zur Predigt des Gesetzes. DaS Evangelium aber ist eine solche Lehre, die da lehret, was der Mensch glauben soll, der das Gesetz nicht gehalten und durch dasselbige verdammt wird, nämlich, daß Christus alle Sünde gebüßet und bezahlet und ihm ohne all sein Verdienst erlangt und erworben habe Vergebung der Sünden, Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, und das ewige Leben. Wenn durch das Wort Evangelium verstanden wird die ganze Lehre Christi, die er in seinem Lehramt wie auch seine Apostel geführet, so wird recht geredet und geschrieben, das Evangelium sei eine Predigt von der Buße und Vergebung der Sünden. Wenn aber das Gesetz und Evangelium, wie auch Moses selbst ein Gesctzlchrer und Christus als ein Prediger des Evangeliums, gegen einander gehalten werden, bekennen wir, daß das Evangelium nicht eine Buß- oder Strafpredigt, sondern eigentlich anders nichts denn eine Lrostpredigt und fröhliche Botschaft sei, die nicht strafet noch