eine Öffnung in die äußere Wand der Brust und des Brustfelles machen, so würde die Lunge der betreffenden Seite sich sofort zu sammenziehen und die darin enthaltene Luft austreiben; denn der Luftdruck kann nun auch auf die äußere Fläche der Lunge wirken, erlangt so das Gleichgewicht mit dem von Innen wirkenden, und das elastische Lungengewebe kann nun, von seiner Gegenwirkung befreit, seine volle Zugkraft ausüben (Veranschaulichung durch eine Kaut schukblase, die man luftdicht in einem Glascylinder angebracht hat. Zieht man den dahinter angebrachten Kolben zurück, so wird die Kautschukblase durch den Druck der äußeren Luft in dieselbe hinein getrieben rc. rc.). Wie kommt nun die Luft in die Lungen? Nach unten wird der Brustkasten, wie wir ebenfalls sahen, durch das Zwerchfell ab geschlossen. Dasselbe hat für gewöhnlich ungefähr die Gestalt einer umgestülpten Schüssel; es ist also nach der Brust zu gewölbt (wird durch den Druck, welchen die Baucheingeweide und Bauchwände aus üben, in die Höhe gedrückt). Die Mitte (der Boden) dieser Schüssel besteht aus Sehnenhaut. Von ihr aus erstrecken sich Muskelfasern nach allen Seiten zu den Rippen und besonders starke derselben zur Wirbelsäule. Wenn sich nun diese Muskelfasern zusammenziehen, so ziehen sie den Boden der Schüssel etwas nach unten, machen also das Zwerchfell flacher (wie ein von allen Seiten gespanntes Tuch) und vergrößern dadurch den Rauminhalt des Brustkastens auf Kosten der Bauchhöhle, indem sie den Boden desselben weiter nach unten ver legen (die Baucheingeweide werden dabei nach unten und, da die Bauchwände nachgeben, auch nach außen gedrängt). So wie die Muskeln aber erschlaffen, tritt die umgekehrte Bewegung ein. Welche Wirkung hat diese Bewegung des Zwerchfells auf die Lunge? Wenn das Zwerchfell sich zusammenzieht, so strebt es, den Bauchfellüberzug des Bodens vom Brustkasten (der ja ihm angewachsen ist) von jenem, der die untere Fläche der Lunge bekleidet, Wegzuziehen. Das geht aber nicht; denn da würde ja zwischen diesen beiden Brustfellwänden ein leerer Raum entstehen. Die Lunge wird deshalb durch die sofort eindringende Luft in demselben Maße, wie das Zwerchfell abwärts steigt, ausgedehnt, folgt dem Zwerchfell und verhindert so die Bildung eines luftleeren Raumes zwischen den bei den Brustfellplatten. Hört aber das Zwerchfell auf, sich zusammen zuziehen (erschlaffen seine Muskeln), so tritt jetzt (neben dem Drucke der Baucheingeweide und -wände) die Elastizität des Lungengewebes in Thätigkeit, und die eingedrungene Luft wird durch die Zusammen ziehung desselben wieder hinausgetrieben. Den ersten Vorgang nennen wir Ein- und den zweiten Ausatmung. Die jetzt beschriebene Art der Einatmung durch Zusammenziehung des Zwerchfelles ist beim gewöhnlichen ruhigen Atmen völlig genügend, um den gehörigen Luftwechsel in den Lungen zu erzielen. Für stärkeres 5*