60 Menschenkunde. noch die aus der Paukenhöhle herabsteigende Ohrtrompete (gerade hinter dem Hinteren Ende der unteren Muschel) und der Thränenkanal (siehe Auge!). Die vorerwähnten Höhlen erleichtern den.Gesichtsteil des-Kopfesund sind sämtlich mit Schleimhaut ausgekleidet, die sich an die der Nasenhöhle anschließt.'s Entzündung dieser Schleimhaut setzt sich dann auch in die Nebenhöhlen fort (dumpfer Gesichts-, besonders Stirnschmerz, Thränen der Augen, sogar Schwerhörig keit bei starkem Schnupfen!).' Der Nutzen dieser ganzen Einrich tung aber liegt insbesondere—darin, daß die kalte Luft beim Hin durchstreichen durch diese Höhlen nicht nur erwärmt, sondern auch angefeuchtet wird und nun auf Rachen, Kehlkopf und Lunge nicht so schlimm erkältend und austrocknend wirken kann, als wenn wir durch den Mund atmen würden. Hier ist also auf das glücklichste gelöst, was unseren Baumeistern oft viel Kopfzerbrechen bereitet: die Ein richtung einer guten Lufterneuerung mit Vorwärmung und An feuchtung der Luft. Daß der Nasenschleim zugleich die Reinigung der Luft von den kleinen Teilchen fester Körper, welche besonders in Städten und auf verkehrsreichen Straßen (als Staub) der Luft bei gemengt sind, besorgt, sehen wir an der mehr oder weniger grauen und schmutzigen Färbung desselben, je nach der verschiedenen Reinheit der Atmungsluft. Die Nasenhöhle mündet in den oberen Teil der Rachenhöhle (des Schlundkopfes), den trichterförmigen Anfang der Speiseröhre. In der Mitte der vorderen Wand des Schlundkopfes öffnet sich, Hon der Nasenhöhle nur durch das Gaumensegel getrennt, unterhalb der Nasen höhle die Mundhöhle, durch welche beim Atmen durch den Mund der Luftstrom ebenfalls in die Rachenhöhle gelangen kann. Im unteren Teile der Rachenhöhle, an ihrer vorderen Wand, gerade unter der Zungenwurzel, findet sich der Eingang in den oberen Teil der Luft röhre, den Kehlkopf, welcher durch den Kehldeckel geschlossen werden kann. In der Rachenhöhle kreuzen sich also der Luft- und der Speise weg in der Weise, daß sie beiden gemeinsam ist. Die Möglichkeit dieser Einrichtung ohne gegenseitige Störung (siehe schematischen Durchschnitt des Kopfes und Halses während des Schlingens und während des Einatmens!) beruht auf dem Vorhandensein zweier klappenartiger Falten, dem Gaumensegel und dem Deckel des Kehlkopfes. Sind die Schlingwerkzeuge in Ruhe, so hängt das Gaumensegel herab, und der Kehldeckel steht aufgerichtet; derselbe steckt mit seinem unteren Ende in dem Muskelbande, welches sich zwischen dem Schildknorpel des Kehlkopfes und dem Zungenbeine be findet und an welchem der Kehlkopf aufgehängt ist. So lange nun dieses Band durch die Schwere des Kehlkopfes und der mit diesem verbundenen Teile angespannt erhalten wird, muß der Kehldeckel nach oben aufgerichtet stehen und den Kehlkopf offen halten. Beim Schlingen