starken Puls und erhöhte Körperwärme oder mit einem Worte durch das Fieber. Dasselbe zeigt also an, daß in unserem Körper etwas nicht in Ordnung ist und daß er bestrebt ist, die fremden Stoffe auszustoßen; denn so lange sich der Ersatz und die Ausscheidung der abgenutzten Körperteile in einer Weise vollzieht, daß wir kein Bewußt sein davon erlangen, ist der Stoffwechsel in Ordnung, und wir sind gesund. Aber gar leicht wird eines der Werkzeuge unseres Körpers überanstrengt (durch üble Gewohnheiten, infolge des gesellschaftlichen Lebens rc.) und so nach und nach derart geschädigt, daß es seine Dienste zum Besten des Ganzen nicht mehr in der rechten Weise thun kann. Wäre dies z. B. mit der Leber der Fall, so würde das aus dem Unterleibe zurückströmende Blut nur mangelhaft gereinigt dem rechten Herzen und dann der Lunge zugeführt werden. Diese würde dadurch überlastet, könnte zuletzt das Übermaß nicht mehr bezwingen, und die unreinen Stoffe blieben im Körper. Da außerdem die Gallenabsonderung gestört ist, so findet auch eine geringere Aus nutzung der aufgenommenen Nahrungsmittel statt, und die Bewegung des Darmes ist ebenfalls gestört. Da fangen die anderen Werkzeuge, z. B. das Herz, an, doppelt schnell zu arbeiten, damit das Blut die feindlichen Stoffe mit fortreiße zur Ausscheidung durch Nieren und Haut, und die Lungen arbeiten ebenfalls doppelt, den Unrat durch den Atem auszustoßen, die Nieren saugen hastiger das giftgeschwängerte Blutwasser auf, um es hinauszuschwemmen, und die Haut dunstet gewaltige Schweißmassen aus. Der Magen verlangt nicht nach Speise; denn alle Kraft des Körpers hat sich zum Rettungswerke zusammen gerafft. So regen sich alle diese Werkzeuge mit erhöhter Kraft anstrengung, um dem Körper Rettung zu schaffen durch das, was wir Fieber nennen. Also darf das Fieber auch nicht unterdrückt werden; denn es Hilst dem Körper zur Gesundheit, und ein Kranker kann sich bei ziemlich hohen Fiebergraden ganz wohl fühlen, während nach gewaltsamer Unterdrückung desselben das Befinden sehr schlecht werden kann; sondern wir müssen dasselbe bei Ausscheidung der Krankheitsstoffe (durch Wasser- und Dampfbäder, Packungen rc.) unter stützen und regeln. Einige allgemeine Regeln zur Pflege Fieberkranker sind: 1. Das Krankenzimmer muß äußerst sauber (Ausleerungen rc. sind sofort zu entfernen), gut gelüftet (durch ein fortwährend offen gehaltenes Fenster; rm Winter öffnet man einen oberen Fensterflügel und nagelt ein Stück alte Leinwand darüber. Alle künstlichen Luftverbesserungen wre Karbol rc. ver derben jedoch die Luft!) und nur mäßig (höchstens 18 oder 19" C.) er wärmt sein. 2. Das Lager darf nicht heiß (der Kranke darf nicht in Betten vergraben werden) und die Decken müssen insbesondere leicht und durchlässig sein (doch so, daß der Kranke sich nicht erkältet). Dabei muß die Leib- und Bettwäsche öfter gewechselt werden (doch ebenfalls, ohne den Kranken zu erkälten). 3. Um den Kranken muß die größte Ruhe herrschen; insbesondere 4*