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der Blutadern überein; denn ihre Wände bestehen aus den gleichen nur schwächeren Häuten wie die Venen; außerdem sind sie in ihrem Innern ebenso wie diese mit Klappen versehen, die den Durchgang von Flüssigkeit nur nach den Blutadern hin gestatten; nur sind diese Klappen Viel dichter gestellt als in den Venen. Auch verzweigen sich die Sauggefäße noch viel oster als die Blutadern zu förmlichen Geflechten. Sie unterscheiden sich aber dadurch von den Blutadern, daß sie sich nicht in dem Maße wie diese zu stärkeren Stämmen ver einigen, welche dadurch einen immer wachsenden Durchmesser erhalten und so einen ununterbrochenen Strom des Blutes zum Herzen hin gestatten, sondern sie behalten immer ziemlich dieselbe Durchschnitts weite. An manchen Stellen des Körpers wird ihr Laus durch zahlreiche kleine drüsenartige Knötchen, die sogenannten Lymphdrüsen, unter brochen. Es sind dies diejenigen Gebilde, deren Anschwellungen und Vereiterungen, z. B. am Halse, beim Volke als Drüsen oder Skrofeln bekannt sind. Die kleinsten Lymphdrüsen sind etwa so groß wie der Kopf einer Stecknadel, die größten etwa wie eine Bohne oder auch gar wie eine Haßelnuß. Sie nehmen von außen nach dem Mittel punkte des Leibes hin an Umfang zu und können durch krankhafte Anschwellung oft eine außerordentliche Größe erreichen. Wir finden sie in größter Menge am Halse, in der Achselhöhle, überhaupt in der Beugeseite der Gelenke (Schenkel, Ellenbogen rc.), sowie in dem Gekröse des Darmes (Heft III, S. 33). Sie sind feste abgerundete Körperchen von kugeliger oder eiförmiger, oft abgeflachter Gestalt, in welche (namentlich in die größeren) Lymphgefäße in etwas größerer Anzahl ein- als austreten (drei treten ein, zwei aus rc.). In ihnen sind Lymphhaargefäße mit Bluthaargefäßen dicht verschlungen, und dieser Umstand bewirkt, daß die Lymphe in ihnen dem Blute ähnlicher (assimiliert) wird. Ihre ursprüngliche Helle Farbe geht allmählich ins Gelbliche oder Rötliche über, und sie zeigt endlich, wie das Blut, kleine Körperchen (Blutkörperchen), wenn auch in geringerer Menge als dieses und nur farblose. Man kann ja die Lymphe ansehen als Blut ohne rote' Körperchen, welches nur weniger dicht (Lymphe enthält 5 und Blut 8"/o feste Stoffe) ist als das wirkliche. Alle Sauggefäße, die mit den Blutadern aus dem Körper zurück kehren, vereinigen sich endlich zu zwei aus den oberen Körperteilen kommenden (Kopf-, Arm- und Zwischenrippen-) Stämmchen, die sich an der Vereinigungsstelle der Kopf- und Armvene in diese ergießen. Es hat auf diese Weise also eine jede Körperseite ihr oberes Lymph- vder Sauggefäßstämmchen, welches den Venen derselben entspricht. In der unter dem Zwerchfelle liegenden Hälfte des Körpers sammeln sich alle Lymphgefäße, welche mit den Blutadern aufsteigen, zu einem erst geflechtartigen und dann einfachen Stamme, der die untere Hohl ader begleitet. Dieser Stamm ergießt sich nun nicht, wie man