eine sehr große Bedeutung für unseren Körper, und es finden sich in diesem eine größere Anzahl Werkzeuge (Drüsen der Haut, Nieren rc.), in denen die Haargefäße so angeordnet sind, daß sie nur nach außen abgeben. Durch die oben erwähnte Verlangsamung des Blutstromes in den Haargefäßen gewinnt das Blut gleichsam Zeit, daselbst die ihm zukommende Arbeit zu verrichten. Die Haargefäße führen im Blute den Geweben, welche sie durchziehen, zuerst die Nährstoffe (s. o.!) zu, mit welchen dasselbe beladen ist. Dieselben gehen sofort allerhand Verbindungen unter einander ein. Insbesondere ist es der Sauerstoff, der sich der übrigen Stoffe (Eiweiß, Zucker, Fett rc.) bemächtigt, sich mit ihnen verbindet und sie umwandelt. Jede Verbindung eines Körpers mit Sauerstoff ist aber eine Verbrennung (Oxydation) und mit Wärmeerzeugung verbunden. Es ist darum jedes Haargefäß und jede außerhalb der Haargefäße liegende Gewebsmasche gleichsam ein Feuerherd, in welchem die Wärme unseres Blutes bis auf nahezu 38° C. erhöht wird, welcher also zur Heizung unseres Körpers beiträgt. Zuletzt führt aber das Blut der Haargefäße die durch die Verbrennung entstandenen Auswurfsstoffe mit sich fort und giebt sie sogleich (Schweiß rc.) oder später (Lungen, Nieren rc.) nach außen ab. Die als Ergebnis der fortwährenden Verbrennung in den Ge weben im Überflüsse vorhandene Kohlensäure dehnt zugleich die roten Blutkörperchen aus (bläht sie auf) und läßt dadurch das bis dahin hellrote Blut dunkler und trüber erscheinen. 2. Da das Blut in den Haargefäßen langsamer strömt, so giebt es durch die zarten Wände derselben die Nährstoffe an die Körperteile ab. Die selben verbinden sich besonders mit dem Saucrstoffe nnd erzeugen dadurch die Körperwärme. Die dabei entstehenden Answurfsstoffe führt das Blut mit sich fort; es wird durch dieselben dunkelrot gefärbt. I). Die Blutadern. 1. So wie Bäche zu Flüssen und die Flüsse zu Strömen zu sammenfließen, so vereinigen sich die Haargefäße zu den sogenannten Blutadern (Venen), welche zuerst in ihren feineren Verzweigungen ganz den feineren Pulsadern gleichen; sobald sie sich aber zu größeren Stämmen vereinigen, enthalten ihre Wände nur wenig elastisches und Muskelgewebe, so daß die Dicke der Wand einer mäßigen Arterie die Stärke einer großen Blutaderwand um das Drei- bis Vierfache übertrifft; doch sind ihre Wände ebenfalls undurchlässig für das in ihnen strö mende Blut. Angeschnittene Blutadern fallen zusammen, wenn sie leer sind, und das durch die dünneren Wände derselben durchscheinende Blut giebt ihnen ihre dunkelblaue Farbe. Dies ist der eine große Unterschied zwischen stärkeren Puls- und Blutadern; der andere ist das Vorhandensein von sogenannten Klappen in den Blutadern der