194 v. Naturlehre. k. Pie eigentliche Luftpumpe hat den Zweck, Räume luftleer, oder besser, luftverdünnt zu pumpen. Am häufigsten benutzt man Glasglocken (Rezipienten) dazu, welche mit ihrem abgeschliffenen Rande auf den ebenfalls abgeschliffenen, durchbohrten Teller gesetzt werden (Verdichtung durch Talg), der durch eine Röhre mit der eigentlichen Luftpumpe in Verbindung steht. Diese hat die selbe Einrichtung wie eine Säugpumpe (schematische Zeichnung). Da die Glasglocke überall luftdicht verschlossen ist, so kann während der Thätigkeit der Pumpe von außen keine Luft eindringen; die Luft muß demnach verdünnt werden. Keine Luftpumpe kann einen vollkommen luftleeren Raum erzeugen; denn die Luft in der Glocke muß doch immer noch so viel Kraft besitzen, die Saugklappe zu öffnen. Man hat aus diesem Grunde sogenannte Hahnluftpumpen (mit doppelt durchbohrtem Hahne) hergestellt; aber auch diese sind in ihrer Leistungs fähigkeit begrenzt. — Wie bei der Feuerspritze zwei Druckpumpen angebracht sind, so hat man auch Luftpumpen mit zwei Röhren gebaut (Stiefeln), bei welchen die eine Röhre saugt, während die andere die in ihr befindliche Luft entfernt. Außer den bereits früher angegebenen Versuchen (S. 164, N8. 1 u. S. 170 M.) seien noch folgende erwähnt: Die Ausdehnsamkeit der Luft zeigen noch das Schäumen von Bier, das Aufsteigen von Luftblasen im Wasser, und daß ein Stück im Wasser liegenden Holzes sich mit Bläschen umgiebt. Ebenso steigt Wasser aus einem Gefäße in das andere, wenn dieselben durch ein Knierohr verbunden sind, welches luftdicht bis unter die Oberfläche der Flüssigkeit in das eine Gefäß geht, und der Druck der inneren Lust sprengt dünne luftgefüllte Glaskugeln, wenn man außerhalb die'Luft ver dünnt. Andere interessante Versuche sind: 1. Lauwarmes (40") Wasser zeigt die Erscheinung des Kochens; ebenso Schwefeläther, ohne erwärmt zu sein (kleine Glocke; hohes enges Wasiergefäß!). 2. Das gleich schnelle Fallen schwerer und leichter Körper in einer luftleeren Röhre. 3. Das Verlöschen brennender Körper (niedriges Wachslicht unter einer etwas hohen Glocke, damit die Erhitzung nicht etwa ein Springen veranlaßt). 4. Das Mattwerden und Ersticken kleinerer Tiere (vor Kindern nicht bis zum Tode des Tieres auszuführen!). 5. Stahl giebt keinen Funken. 6. Die schwache Fortpflanzung des Schalles in verdünnter Luft (ein Schlagwerk wird durch eine Stopfbüchse in Thätigkeit gesetzt). 7. Das Gefrieren von Wasser durch Verdunstung von Äther oder Ammoniak (doch muß man die betreffenden Gefäße auf Kork stellen, um sie gegen Wärmeleitung möglichst zu schützen. Am leichtesten gelingt der Versuch mit Schwefeläther, doch macht man diesen Versuch nach allen übrigen, da der Äther nachteilig auf das Fett der Dichtung wirkt). 8. Die Magdeburger Halbkugeln. 9. Ein im Gleichgewichte befindlicher Wagebalken, an dem an einer Seite ein