2. Gebrauch: Das Wasser steht in der Saugröhre genau so hoch wie in Brunnen (Gesetz über verbundene Röhren). Wird der Kolben durch Herabdrücken des Schwengels in die Höhe gezogen (bei einer neuen Pumpe gießt man zur Verstärkung der Verdichtung vorher etwas Wasser von oben auf den Kolben), so dehnt sich die zwischen den beiden Klappen befindliche geringe Menge Luft aus und wird dünner als die unter der Saugklappe in der Saugröhre befindliche Luft. Die letztere drückt darum die Saugklappe nach oben und dringt nun in den unter dem Kolben befindlichen freien Raum der Kolbenröhre ein. Dadurch wird die gesamte Luft in der Saug- und Kolbenröhre ver dünnt, so daß die äußere Luft das Wasser in der Saugröhre empor drückt. Sowie das Emporziehen des Kolbens beendet, ist, fällt auch die Saugklappe durch ihr eigenes Gewicht zu; denn der Druck von beiden Seiten ist nun gleich stark. Drückt man nun durch Heben des Schwengels den Kolben abwärts, so wird die Luft zwischen den beiden Klappen zusammengedrückt (denn die Saugklappe läßt sie ja nicht zurück). Dadurch erhält die Kolbenklappe von unten einen stärkeren Druck als von oben und öffnet sich, so daß die Luft nach oben ent weichen kann. Ist der Kolben unten angelangt, so schließt sich die Kolbenklappe wieder durch ihr eigenes Gewicht. Dieser Vorgang wird sich wiederholen, bis das Wasser von dem Drucke der äußeren Luft bis in das Kolbenrohr getrieben worden ist. Drückt man nun den Kolben abermals abwärts, so dringt das Wasser durch die von ihm geöffnete Kolbenklappe über den Kolben. Hebt man jetzt den Kolben, so hebt man das über ihm befindliche Wasser mit empor, während von unten neues Wasser durch den Luftdruck nachgetrieben wird. Man wiederholt nun das Aufziehen und Niederdrücken des Kolbens so lange, bis das sich über dem Kolben ansammelnde Wasser die Höhe des Ausflußrohres erreicht und durch dieses abfließt. 3. Anwendung und Übung: 1. Wie hoch darf die Saugklappe höchstens über der Oberfläche des Wassers stehen? 10,3 m; die Brunnenmacher nehmen das Saug rohr seit Galilei höchstens 8^ in (gewöhnlich schon nicht über 6 in) lang;) siehe oben! 2. Auf den wievielten Kolbenzug muß eine im Gange befindliche Säugpumpe Wasser geben? Auf den ersten. 3. Woran liegt es, wenn dies nicht geschieht? Die Klappen sind dann nicht in Ordnung, oder das hölzerne Kolbenrohr und der hölzerne Kolben sind bei längerem Gebrauche (namentlich im heißen Sommer) undicht geworden. 4. Wie wird eine derartige (lahme) Pumpe wieder gangbar? Man gießt von oben Wasser auf den Kolben. 5. Welchen Zweck hat die Siebplatte am Saugrohre?