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8V. Auf dem Gipfel des Rigi ist die Dichte der Luft ungefähr von der Dichte der Lust am Meeresspiegel, d. h. 11 Kubikmeter Luft am Spiegel des Meeres wiegen ebensoviel, wie 14 Kubikmeter auf dem Gipfel des Rigi. Auf dem höchsten Gipfel des Kaukasus (Elbrus 5660 m) ist die Luft nur halb so dicht, als am Spiegel des Meeres. Siehe auch das Barometer 3. Der Luftballon. Erfahrung, Anschauung: Da die Luft mit den flüssigen Körpern in der leichten Beweg lichkeit der Teilchen übereinstimmt, so gelten für sie auch alle die Gesetze, die wir über Gewichtsverlust, Schwimmen rc. kennen gelernt haben (Heft IV, S. 108 ff.). Ein kleiner Ballon aus Seidenpapier, Goldschlägerhaut oder Schafhäutchen, Kautschuk, Kollodium wird durch einen Blasebalg auf getrieben; er steigt nicht. Man erwärme die in ihm befindliche Luft vorsichtig (oder besser, man fülle ihn mit Wasserstoff- oder Leuchtgas), und er steigt sofort. 8V. Kleine Ballons kann man sich unschwer selbst verfertigen. Man nimmt eine sogenannte Vorlage (Kochflasche, eine kugelförmige Flasche mit längerem Halse), gießt in dieselbe etwas Kollodium, schwenkt dieses darin herum, so daß sie im Inneren der Kugel und in dem Halse allenthalben naß wird, wartet einige Minuten, bis die Flüssigkeit verdunstet ist, löst dann die dünne Haut vorsichtig vom Halse der Flasche, bindet sie um eine Glasröhre und saugt langsam die Luft heraus, wo durch sich nach und nach die ganze Haut vom Glase löst und aus demselben ge zogen werden kann. L. Entwickelung und Erklärung. 6. Gesetz: Ein in der Luft befindlicher Körper erleidet einen Verlust an seinem Gewichte, welcher dem Gewichte der von ihm verdrängten Luft gleich kommt. Ist dies Gesetz richtig, so wird ein Körper in der Luft schweben, wenn er gerade so viel wiegt als die Luftmenge, die er verdrängt; wiegt er mehr, so wird er in ihr herabfallen; wiegt er weniger, so wird er in ihr in die Höhe steigen, bis er in eine Luftschicht kommt, in welcher die von ihm verdrängte Luftmenge ebensoviel wiegt als er selbst. — Wasserdünste, die leichter sind als die am Boden befind liche Luft, steigen darum als Wolken in die Höhe, während solche Dunstbläschen, die ebenso schwer sind als dieselbe, als Nebel dicht am Boden schweben rc. I). Anwendung und Übung: Soll also ein Körper in der Luft empor steigen, so wird man ihn so leicht machen müssen, daß er weniger wiegt als die von ihm verdrängte Luftmenge. Dies hat, da die Lust selbst schon ein sehr